Categories: Unternehmen

Bericht: Marvell könnte Foundry-Kunde von Intel werden

Ein Analyst hat einen neuen Kunden für Intels Abteilung für Auftragsfertigung vorgeschlagen: Marvell. Es wäre der dritte Intel-Kunde, der ARM-basierte Prozessoren mit 22 Nanometern Strukturbreite fertigen lässt, wie Glen Yeung von Citi Research in einer Aussendung schreibt.

Yeung zufolge könnte Intel dadurch unterstreichen, dass sein neues Management „im Foundry-Geschäft agnostisch ist, was die logischen Kerne betrifft. Selbstverständlich wird Intel weiter auch den richtigen Foundry-Kunden die Nutzung von x86-Prozessoren schmackhaft machen. Dennoch erwarten wir, dass Intel das Umsatzpotenzial der ARM-Produktion als Foundry erkennt, statt sich stur auf x86 zu beschränken.“

Als Auftragsfertiger (Foundry) ist Intel schon für Altera und Netronome tätig, die auf die ARM-Architektur setzen, wenn auch als Steuerchip, um Pakete eines Field-Programmable Gate Array (FPGA) abzuwickeln. Dabei handelt es sich um Chips, die erst nach der Fertigung beziehungsweise erst vom Kunden konfiguriert werden. Sie sollen in den Bereichen Netzwerkausrüstung und Kommunikation zum Einsatz kommen und stehen damit nicht im Wettbewerb mit den Smartphone- und Tablet-Prozessoren von Herstellern wie Samsung, Nvidia oder Qualcomm.

Der von Intel für Altera gefertigte Halbleiter könnte einer der ersten verfügbaren 64-Bit-ARM-Chips werden. Er verfügt über vier Kerne. „Wenn dieser Chip herauskommt, wird er nach Transistoren gemessen einer der größten auf diesem Planeten sein. Er dürfte mehr als 4 Milliarden Transistoren enthalten“, kommentierte Alteras Senior Director für SoC-Produktmarketing Chris Balough. Haswell-Prozessoren verfügen derzeit über rund 1,5 Milliarden Transistoren.

Weder Intel noch Marvell wollten den Hinweis des Analysten kommentieren. Dass es über ungenutzte Fertigungskapazitäten verfügt, hat Intel jedoch gestern indirekt eingestanden. Es teilte mit, dass sein Statusprojekt, die Anlage Fab 42 in Arizona, bis auf weiteres leerstehen wird.

Insgesamt kann Intel bisher fünf Foundry-Kunden vorweisen, für die es also die Herstellung ihrer Prozessordesigns übernimmt. Es könnten mehr werden, wie Sprecher Chuck Molloy im November indirekt bestätigte: „Werden andere Firmen bei uns anfragen? Wahrscheinlich. Werden wir das vorab kommunizieren? Nein.“

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

2 Tagen ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

2 Tagen ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

3 Tagen ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

3 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

4 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

4 Tagen ago