Japans größter Carrier NTT Docomo hat seine Pläne für ein von Samsung gefertigtes Smartphone mit Tizen OS auf Eis gelegt. Er begründet den Schritt damit, dass der japanische Markt noch nicht bereit für ein weiteres Mobilbetriebssystem abseits von Android und iOS sei. „Aktuell ist der Markt nicht groß genug, um drei Betriebssysteme zu unterstützen“, sagte ein Firmensprecher dem Wall Street Journal.
Die Entscheidung ist ein Rückschlag für Samsung und andere prominente Unterstützer des linuxbasierten Tizen OS. Sie hoffen darauf, dass es sich zu einem ernsthaften Konkurrenten für Android entwickelt. Ähnlich wie andere Android-Rivalen – etwa das finnische Unternehmen Jolla mit seinem Sailfish OS – betonen die Unterstützer des Tizen-Projekts die Offenheit und Anpassbarkeit der Plattform.
NTT Docomo ist einer der Hauptunterstützer von Tizen OS, zu denen neben Samsung auch Intel, LG, Huawei, Vodafone, Orange, SK Telecom und dutzende weitere Partner wie Nokia und Ebay gehören. Sie alle wollen mit dem alternativen Betriebssystem ihre Abhängigkeit von Google und Apple verringern.
Ursprünglich wollte NTT Docomo das Tizen-Smartphone kommenden Monat auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorstellen. Der Marktstart sollte dann im März erfolgen. Vergangene Woche erklärte der Mobilfunkanbieter dann aber, dass man den Startzeitpunkt verschoben habe, weil man noch an Produkten arbeite, „die die Funktionen von Tizen maximieren“. Auch Samsung musste Mitte 2013 den Start seines ersten Tizen-Smartphones verschieben.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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