Intel hat für einige der auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas Anfang des Monats vorgeführten Geräte aus dem Bereich Wearable Computing Chipdesigns des Konkurrenten ARM verwendet. Das berichtet PCMag. Gegenüber CNET bestätigt Intel-Sprecher Bill Calder, dass die gezeigte Smartwatch von einem System-on-a-Chip mit ARM-Kern von Infineon angetrieben wurde.
Calder betonte zugleich, dass Intel schon seit vielen Jahren eine Lizenz des britischen Chipentwicklers ARM besitze. Gleiches gelte für den von Infineon übernommenen Geschäftsbereich Wireless Solutions. Mit der Smartwatch habe man nur das Geofencing demonstrieren wollen. Es gebe keine Pläne, dieses spezielle Gerät zusammen mit Partnern auf den Markt zu bringen.
Darüber hinaus erklärte der Sprecher, Intel habe ähnliche Dinge schon in der Vergangenheit getan. Man solle deswegen aber nicht annehmen, Intel verfüge nicht über Prozessoren, die für den Einsatz im Bereich Wearable Computing geeignet seien.
„Ziel ist es, schnellstmöglich mit innovativen Designs und Technologien in den Markt einzusteigen“, sagte Calder. „Wenn das bedeutet, dass wir einen Chip eines Drittanbieters nutzen, der von Intel angepasst wurde, mit aller Software und der Produktintegration durch Intel, dann werden wir das tun.“
Einige Branchenvertreter bezweifeln, dass Intel aktuell über Chips verfügt, die so wenig Strom verbrauchen, dass sie in Kopfhörern oder Smartwatches eingebaut werden können. Auch wenn Intel bei der Präsentation auf der CES nicht direkt behauptet hat, es habe x86-Chips verwendet, sind viele davon ausgegangen.
Intel-Prozessoren treiben die meisten PCs und Server weltweit an. Die zunehmende Verbreitung von Mobilgeräten, die auch den PC-Absatz bremst, hat Intel veranlasst, sich auch diesem Marktsegment zu widmen. Allerdings werden die meisten Smartphones und Tablets weiterhin von Prozessoren angetrieben, die auf der ARM-Architektur basieren und von Firmen wie Qualcomm und Samsung hergestellt werden.
Den Wearable-Tech-Markt will Intel hingegen von Anfang an mit seiner Produktlinie Quark mitgestalten. „Wir haben einen langen Weg vor uns, aber wir haben eine gute Chance, mitzuhelfen, diesen Bereich zu definieren“, sagte Mike Bell, Chef von Intels Mobilprozessorsparte, auf der CES. „Wir haben so viel über Mobiltelefone und Tablets gelernt. Ich bin optimistisch, dass wir einen großen Einfluss auf diesen Bereich haben werden, während er sich etabliert, aber es liegt noch viel harte Arbeit vor uns.“
Intel selbst wird weder Smartwatches noch andere Wearable Devices auf den Markt bringen. Das sei die Aufgabe seiner Partner, ergänzte Calder. Ihnen sei es allerdings freigestellt, ob sie ARM-Chips oder Prozessoren von Intel für ihre Produkte verwendeten. Intel werde seinen Partnern sogar bei der Entwicklung von Produkten mit ARM-Chips helfen. „Das Ziel ist ein zukünftiger Umstieg auf Intel“, sagte Calder.
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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