Microsoft hat einem Bericht zufolge die Wahl für die Nachfolge von Steve Ballmer bereits getroffen. Der neue Chef soll aber erst Ende des Monats präsentiert werden, weil am Donnerstag erst einmal eine Quartalsmeldung erfolgt, Chairman Bill Gates gerade das Weltwirtschaftsforum besucht und zudem der Jahresbericht seiner Stiftung Bill & Melinda Gates Foundation ansteht. Dies berichtet Recode, das sich auf Großinvestoren und andere Quellen aus Börsenkreisen beruft.
Aus diesen Gründen soll sich Microsoft den Quellen zufolge entschieden haben, die Präsentation auf nächste Woche zu verschieben. Als besonders aussichtsreich galten zuletzt Ericsson-CEO Hans Vestberg und drei interne Kandidaten: der frühere Nokia-CEO Stephen Elop, Executive Vice President und Ex-Skype-CEO Tony Bates sowie der Chef der Cloud- und Unternehmenssparte Satya Nadella.
Im August 2013 hatte Steve Ballmer nach 13 Jahren als Chief Executive Officer von Microsoft angekündigt, sich innerhalb der kommenden zwölf Monate aus der Unternehmensführung zurückzuziehen. Ein Spezialkomitee ist seitdem auf der Suche nach einem Nachfolger. Eine Liste von anfänglich 40 internen und externen Kandidaten schrumpfte nach Treffen mit Anlegern auf zunächst zehn, dann fünf. Der angebliche Favorit des Komitees, Ford-CEO Alan Mulally, beendete die Spekulationen um seine Person im Dezember, als er mitteilte, dass er seinen bis Ende 2014 gültigen Vertrag bei Ford erfüllen will.
Spekulationen gibt es um die künftige Rolle von Firmengründer Bill Gates. Gates verfügt aktuell über 4,5 Prozent der Anteile von Microsoft. Recode zufolge wünscht man sich intern, dass Gates diese verkauft und sich wie Ballmer zurückzieht. Allerdings soll er genau das Gegenteil vorhaben. Bereits seit Ballmers Ankündigung sei er wieder präsenter im Unternehmen, heißt es. Der neue CEO könnte daher Schwierigkeiten haben, seine Vorstellungen gegen Gates durchzusetzen.
Neben Gates behält auch Ballmer als Großaktionär einigen Einfluss bei Microsoft. Zudem hat Ballmer erst noch im vergangenen Jahr eine strategische Neuausrichtung unter dem Motto „One Microsoft“ durchgeführt, die sich wohl kaum rückgängig machen lässt.
[mit Material von Andre Borbe, silicon.de]
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