Nokia weist in enttäuschendem Quartalsbericht keine Lumia-Verkäufe aus

Nokia hat seine Zahlen fürs vierte Quartal (PDF) und das gesamte Geschäftsjahr 2013 vorgelegt. Demnach ist der Verkauf sowohl von Feature Phones als auch Smartphones zurückgegangen, was sich in minus 29 Prozent Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausdrückt. Dies entspricht noch 2,63 Milliarden Euro. Für seine Lumia-Reihe mit Windows Phone legte Nokia keine gesonderten Zahlen vor.

Im letzten Quartalsbericht hatte Nokia noch triumphierend ein Plus von 19 Prozent für die Lumia-Reihe vorgewiesen. Das Interesse, über Smartphones zu sprechen, ist seither offenbar geringer geworden.

Der Gesamtumsatz im vierten Quartal betrug 3,5 Milliarden Euro, 21 Prozent weniger als im Vorjahr, aber plus 18 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2013. Ähnliches gilt für den Betriebsgewinn, der mit 408 Millionen Euro 39 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurückblieb, aber das letzte Quartal um 19 Prozent übertraf.

Fürs Gesamtjahr bedeuten 12,7 Milliarden Euro Umsatz ein Minus von 17 Prozent. Der Betriebsgewinn vermehrte sich um etwa ein Viertel auf 1,4 Milliarden Euro. Der Verkauf der Gerätesparte an Microsoft, der dem Restkonzern 5,4 Milliarden Euro bringt, ist darin noch nicht eingerechnet.

Nach dem Verkauf der Gerätesparte an Microsoft, der in den nächsten Tagen und Wochen abgeschlossen werden könnte, bleiben Nokia drei Geschäftseinheiten: der Netzwerkausrüster Nokia Solutions and Networks, der Kartendienst Here und die Abteilung für Forschung und Patentverwertung namens Advanced Technologies. Für diese drei stand im vierten Quartal 2013 ein Gewinn von 408 Millionen Euro zu Buche.

Der Quartalsbericht bestätigte zudem, dass Nokia nach jahrelangen Prozessen ein umfassendes Patentabkommen mit Samsung geschlossen hat. Nokia nannte auch historische Zahlen und versuchte dadurch nachzuweisen, dass es ohne Handygeschäft seit Jahren profitabel wäre. Nur mit den genannten Abteilungen hätte es 2012 demnach 325 Millionen Gewinn erwirtschaftet.

Die neue Berichtsstruktur weist Einzelergebnisse für die drei Einheiten aus: NSN machte 3,1 Milliarden Euro Umsatz, was 349 Millionen Euro Betriebsgewinn brachte. Here spielte mit 254 Millionen Euro Umsatz 18 Millionen Gewinn ein, und Advanced Technologies setzte 124 Millionen Euro um, wovon 65 Millionen Gewinn waren.

[mit Material von Rich Trenholm, News.com, und Jo Best, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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