Der Syrian Electronic Army ist wieder ein Angriff auf ein bekanntes Medienunternehmen gelungen. Dieses Mal hackte die Organisation, die den syrischen Diktator Baschar al-Assad unterstützt, Twitter- und Facebook-Konto sowie mehrere Blogs des US-Senders CNN.
Dem Sender gelang es nach eigenen Aussagen, alle von den Hackern eingestellten Posts binnen Minuten zu löschen und die Passwörter zu wechseln. Einer von mehreren Tweets, den die SEA dennoch absetzen konnte, lautete: „Die Syrian Electronic Army war da … Alle eure Berichte sind falsch.“ Eine weitere Nachricht setzte sie übers eigene Twitterkonto ab. Darin stand, es habe sich um eine Vergeltungsmaßnahme wegen lügenhafter Berichte gehandelt, die das Leiden in Syrien verlängerten.
Dies bezog sich auf eine Darstellung von CNN, es gebe „direkte Beweise“ für „systematische Folterung und Tötung“ von Gefangenen. Die SEA nannte dies „nicht überprüfbare Informationen“. Dabei gelten die darin enthüllten Fakten bei Experten als längst bekannt. Allerdings machte der neue Bericht, der sich auch in hunderten anderen Medien weltweit fand, mit seinen Fotos die Menschenrechtsverletzungen durch das Assad-Regime anschaulich wie nie zuvor – nur Tage vor Beginn der Syrien-Konferenz in Montreux.
In einem zweiten Tweet über das CNN-Konto griff die SEA US-Präsident und Friedensnobelpreisträger Barack Obama an: „Obama Bin Laden der Herr des Schreckens brütet Lügen aus, dass Syrien Al-Qaida kontrolliert.“ In Wirklichkeit habe die CIA die Kontrolle über diese terroristische Vereinigung übernommen. Die Mission der SEA sei es, die Welt darüber zu informieren.
Auch auf der CNN-Website veröffentlichten die Hacker mehrere falsche Berichte, darunter einen, die USA hätten den Ausnahmezustand ausgerufen. Er konnte aber – soweit bekannt – niemanden täuschen und verschwand schnell wieder.
Nach ihrer drei Wochen anhaltenden Kampagne gegen Microsoft in diesem Jahr muss die SEA immerhin als eine der aktuell erfolgreichsten Hackergruppen gelten. Immer wieder gelang es ihr in den letzten Wochen, über Blogs und Social-Media-Konten von Microsoft Botschaften zu verteilen. Microsoft bekam das Problem nicht in den Griff und musste jedesmal neu reagieren. Zu den früheren Opfern der SEA hatten die BBC, Reuters und die Washington Post gezählt.
[mit Material von Michael Moore, TechWeekEurope.co.uk]
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