In Südkorea schreiben neue Richtlinien des zuständigen Ministeriums den Mobilfunkanbietern vor, den Smartphone-Nutzern die Löschung unerwünschter vorinstallierter Apps zu ermöglichen. Ausgenommen sind nur einige unverzichtbare Anwendungen, die die WLAN-Verbindung, Geräteeinstellungen, die Nahfunktechnik NFC und einen App Store betreffen. Die Regelung tritt im April in Kraft und gilt für alle neu in den Markt gebrachten Geräte, betrifft aber nicht zuvor veröffentlichte Modelle.
„Der Schritt zielt darauf, eine überzogene Praxis zu normalisieren, die eine Belästigung für die Benutzer von Smartphones darstellt und einen unfairen Wettbewerb zwischen Branchenteilnehmern bewirkt“, zitiert die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap aus einer Erklärung des Ministeriums für Wissenschaft, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Zukunftsplanung.
Die Regulierer schreiben außerdem vor, dass den Nutzern detaillierte Informationen darüber zustehen, wie viel Speicherplatz die vorinstallierten Apps beanspruchen – und ihnen ist der exakte verbleibende Platz zu nennen. Sie bezeichnen ihre Maßnahme außerdem als weltweit erste Regelung dieser Art.
Die Behörde stellte als abschreckendes Beispiel für lästige „Bloatware“ Samsungs Galaxy S4 heraus, das der führende südkoreanische Netzbetreiber SK Telecom standardmäßig mit 25 zusätzlichen Apps versieht. Andere Mobilfunkanbieter folgen mit 18 beziehungsweise 16 vorinstallierten Anwendungen. Samsung und LG sollen außerdem gezwungen werden, die Zahl ihrer fast 40 vorinstallierten Apps um mehr als die Hälfte zu reduzieren. Gespräche gebe es auch mit Google, um die Richtlinien auf dessen Apps auszuweiten.
Das Ministerium will außerdem mit den inländischen Smartphoneherstellern und Netzbetreibern sowie Google im Gespräch bleiben, um die Wirksamkeit der neuen Regelung zu verfolgen. Google bestätigte gegenüber The Next Web, die Richtlinien erhalten zu haben, wollte aber nicht dazu Stellung nehmen.
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