Nach seiner erfolgreichen Klage gegen Googles Bildersuche will der ehemalige Chef des Automobilweltverbandes FIA, Max Mosley, nun auch gegen die Autovervollständigungsfunktion der Google-Suche vorgehen. „Das ist das Nächste auf unserer Liste, in Deutschland und in Frankreich“, sagte er dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.
Gibt man bei Google den Namen Max Mosley ein, ergänzt die Suche automatisch „skandal bilder“, „intime party“ oder „prostitutes video“. Ähnlich verhielt es sich bei Suchvorschlägen zur Exfrau des früheren deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff. Sie klagte, weil etwa „wulff“ zu „wulff bettina prostituierte“ vervollständigt wurde, was Stand heute nicht mehr der Fall ist.
Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs vom Mai 2013 haben beide Kläger gute Chancen, ihr Verfahren gegen Google zu gewinnen. Die Karlsruher Richter entschieden damals, dass der Suchkonzern bei Eingriffen ins Persönlichkeitsrecht die Suchwortergänzungsvorschläge nach Beanstandungen streichen muss. Sie betonten allerdings, dass Google seine Autocomplete-Vorschläge nicht vorab prüfen müsse, sondern erst auf Beschwerden hin.
Außer in Deutschland und Frankreich will Mosley Google auch in Großbritannien und Kalifornien verklagen. Gegenüber dem Spiegel sprach er von einer „Signalwirkung“ der erstrittenen Urteile. Das Landgericht Hamburg hatte vergangenen Freitag entschieden, dass Google rechtsverletzende Bilder aus den Ergebnissen seiner Suchmaschine herausfiltern und sperren muss. Bei den vom Ex-FIA-Boss beanstandeten Fotos handelt es sich um Screenshots eines Videos, auf dem Mosley angeblich als Teilnehmer einer bizarren Sexparty zu sehen ist.
„Bei Google läuft etwas wirklich schief: Technisch sind sie brillant, sensationell. Aber moralisch ist das Management schlicht unreif. Dieser Konzern ist so groß, so arrogant, er tut, was immer er will, und kümmert sich nicht um das Gesetz“, übte Mosley scharfe Kritik an Google. Das Unternehmen führe sich auf „wie ein Halbwüchsiger, der sich gegen das Establishment auflehnt“. Google müsse erkennen, dass es Teil der Gesellschaft sei, und Verantwortung übernehmen.
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