Die Schwarmfinanzierungsplattform Indiegogo hat in einer zweiten Finanzierungsrunde 40 Millionen Dollar frisches Kapital eingesammelt. Das Geld will der Kickstarter-Konkurrent in neues Personal, den Ausbau des internationalen Geschäfts und die Weiterentwicklung seiner Plattform investieren. Unter anderem sind eine vereinfachte Nutzung auf Mobilgeräten und erweiterte Personalisierungsmöglichkeiten geplant.
Angeführt wurde die Serie-B-Finanzierung von Institutional Venture Partners (IVP) und Kleiner Perkins Caufield and Byers (KPCB). Weiteres Kapital kommt von bisherigen Investoren, darunter Insight Venture Partners, MHS Capital, Metamorphic Ventures und ff Venture Capital. „Mit der Unterstützung durch IVP und KPCB können wir jetzt schnell weitere wichtige Schritte einleiten, um es Menschen weltweit zu ermöglichen, die Projekte zu finanzieren, die ihnen am Herzen liegen“, sagte Slava Rubin, Gründer und CEO von Indiegogo.
John Doerr, Partner bei KPCB, erklärte: „Indiegogo spielt in der Transformation der Weltwirtschaft eine zentrale Rolle“. Und Jules Maltz, Partner bei IVP, bezeichnete Indiegogo aufgrund seines flexiblen und offenen Finanzierungsmodells als „das Android-System unter den Crowdfunding-Plattformen – einfach zugänglich und offen für alle“.
Auf Indiegogo starteten bislang mehr als 190.000 Kampagnen aus fast 190 Ländern. Sie lassen sich in US-Dollar, Kanadischen Dollar, Australischen Dollar, Euro und Britischen Pfund sowie in den vier Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch aufsetzen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit knapp 90 Mitarbeiter an den Standorten San Francisco, New York und Los Angeles.
Größter Konkurrent ist Kickstarter. Die Plattform beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit gut 70 Mitarbeiter. Auf ihr wurden bislang von 5,5 Millionen Nutzern 55.497 Projekte erfolgreich finanziert, dabei wurden insgesamt 959 Millionen Dollar eingesammelt. 71.732 Projekte erreichten ihr selbstgestecktes Finanzierungsziel nicht.
In Deutschland versucht sich vor allem Seedmatch am Aufbau einer Crowdfunding-Plattform. Allerdings nehmen sich die Zahlen des 2011 gegründeten Angebots noch vergleichsweise bescheiden aus: Bislang wurden von knapp 22.000 registrierten Nutzern rund 11 Millionen Euro in 53 Projekte gesteckt.
Im vergangenen Jahr haben zudem die Volks- und Raiffeisenbanken mit dem Angebot „Viele schaffen mehr“ eine eigene Plattform für Schwarmfinanzierung ins Leben gerufen. In der Tradition der Genossenschaftsbanken sollen darüber in erster Linie regionale Projekte gefördert werden. Das Vorhaben läuft allerdings etwas schleppend an: Neben der vom Start an beteiligten Volksbank Bühl hat sich bisher erst noch die Volksbank Mindener Land für die Nutzung begeistern können.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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