Lenovo restrukturiert sich nach IBM-Server-Kauf

Ab April verfügt der chinesische Hersteller über die Sparten PC, Mobile, Enterprise und Cloud. Als Grund gibt Lenovo das angestrebte Wachstum über sein traditionelles PC-Geschäft hinaus an. Im Januar letzten Jahres organisierte sich das Unternehmen bereits in zwei Geschäftssparten um.

Lenovo hat eine Restrukturierung von bisher zwei in vier Geschäftssparten angekündigt. Ab dem 1. April wird der chinesische Hersteller über die Sparten PC, Mobile, Enterprise und Cloud verfügen. Dabei soll die von IBM übernommene x86-Server-Sparte in die Enterprise-Gruppe integriert werden.

IBM und Lenovo

Ein Firmensprecher erklärte jedoch gegenüber dem Wall Street Journal, die Reorganisation sei keine Folge der vor einer Woche bestätigten Übernahme. Sie stehe vielmehr im Zusammenhang mit Lenovos breiterer Geschäftsstrategie, über sein traditionelles PC-Geschäft hinaus zu wachsen. Im Januar letzten Jahres organisierte sich das Unternehmen bereits in zwei Geschäftssparten um.

Die Übernahme von IBMs Low-End-Servergeschäft wurde für 2,3 Milliarden Dollar vereinbart. Sie erfolgt fast ein Jahrzehnt, nachdem Lenovo die PC-Sparte von IBM übernahm – und der chinesische Konzern hat nach den Zahlen Gartners inzwischen sogar Hewlett-Packard von Platz eins in diesem Segment verdrängt. In den letzten Jahren weitete Lenovo sein Portfolio von Produkten und Diensten zunehmend aus. Inzwischen gehören Smartphones, Tablets, Cloud und Data-Analytics mit dazu.

Unter der neuen Organisationsstruktur wird die neue PC-Geschäftssparte vom gegenwärtigen Europa-Chef Gianfranco Lanci geleitet werden. Liu Jun, bisher für Verbraucherprodukte verantwortlich, wird der Mobile-Sparte vorstehen. Chief Technology Officer wird Peter Hortensius, derzeit für das Office-PC-Geschäft zuständig. CEO Yang Yuanqing bleibt Chef des gesamten Unternehmens.

Nach dem Verkauf der x86-Server-Sparte will IBM angeblich eine weitere Produktlinie veräußern, die sich auf Software Defined Networking (SDN) konzentriert. Das berichtet Recode und beruft sich auf informierte Insider. IBM soll auf einen Kaufpreis von einer Milliarde Dollar hoffen und bereits das Interesse potenzieller Käufer ausloten, darunter Dell, HP, Cisco, Juniper und Fujitsu.

[mit Material von Eileen Yu, ZDNet.com]

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