Einen Tag nach der Veröffentlichung enttäuschender Finanzzahlen hat sich Nintendo-Präsident Satoru Iwata in Tokio zur weiteren Strategie des Konzerns geäußert. Er sei nicht pessimistisch, was die Zukunft von Spielkonsolen angehe, sagte er eingangs. Zugleich betonte er, dass Nintendo nicht vorhabe, sein Hardware-Geschäft aufzugeben – Spielkonsolen stünden weiterhin im Zentrum seiner Strategie.
„Viele Leute haben in den vergangenen Jahren gesagt, wir sollten auf Smartphones setzen, um unser Geschäft zu verbessern“, erklärte Iwata gegenüber Analysten. „Aber unser Ansatz ist nicht, unsere Spiele auf Smartphones zu bringen.“ Damit widersprach der Nintendo-Chef früheren Medienberichten, laut denen sein Unternehmen kostenlose Minispiele für Smartphones plant. Angeblich sollte es sich dabei um Demoversionen von Vollpreis-Konsolentiteln und 3DS-Spielen handeln.
Iwata räumte aber auch ein, dass Veränderungen wichtig seien, und verwies in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen Neuausrichtungen, die Nintendo in seiner Geschichte vollzogen habe. Als Beispiel nannte er den Umstieg von Hanafuda-Karten zu Spielkonsolen.
Die schwache Nachfrage nach seiner aktuellen Konsole Wii U will Nintendo wieder ankurbeln, indem es unter anderem mehr Software entwickelt, die die Möglichkeiten des zugehörigen GamePads besser nutzt, insbesondere die integrierte Nahfunktechnik NFC. Für Mai kündigte es den achten Teil seiner beliebten Rennspielreihe Mario Kart an, die seit dem Super Nintendo Entertainment System (SNES) zu den Verkaufsschlagern der Japaner gehört.
Zudem deutete Iwata einen Einstieg in einen neuen Markt an: den Gesundheitsbereich. In Anspielung auf bereits zahlreiche Wearable Devices, führte er aus, Nintendo plane „Non-Wearables“, um die Gesundheit der Menschen zu überwachen. Was genau damit gemeint ist, ließ er jedoch offen. Einzelheiten dazu will das Unternehmen im Lauf des Jahres bekannt geben.
Gestern hatte Nintendo seine Finanzzahlen für den Neunmonatszeitraum bis Ende Dezember vorgelegt. Insbesondere aufgrund der weiterhin schwachen Nachfrage nach seiner aktuellen Spielkonsole Wii U gingen Umsatz und Gewinn erneut zurück. Die Einnahmen sanken im Jahresvergleich um 8,1 Prozent auf 499,1 Milliarden Yen (3,57 Milliarden Euro). Der Nettogewinn schrumpfte sogar um knapp 30 Prozent auf 10,2 Milliarden Yen (rund 73 Millionen Euro). Die schlechteste Nachricht war aber, dass man im laufenden ersten Quartal nur noch mit weltweit 400.000 verkauften Wii U rechnet. Aufgrund der aktuellen Misere will die Nintendo-Führung um Iwata auf einen Teil ihres Gehalts verzichten.
[mit Material von Desiree Everts DeNunzio, News.com]
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