Zynga kauft Natural Motion und entlässt 15 Prozent der Belegschaft

Das Social-Games-Unternehmen Zynga hat Natural Motion gekauft, einen Entwickler von Spiele-Apps. Parallel hat es im Zug einer laufenden Umstrukturierung beschlossen, weitere 15 Prozent der Belegschaft zu entlassen. Beide Maßnahmen wurden zusammen mit Zahlen für das vierte Geschäftsquartal 2013 angekündigt.

Die erneuten Entlassungen betreffen bis zu 314 Angestellte. Zynga setzt für die Restrukturierung insgesamt Kosten von 15 bis 17 Millionen Dollar an, will aber langfristig bis zu 35 Millionen Dollar jährlich einsparen. Im Juni 2013 hatte es schon 520 Mitarbeiter entlassen, was damals 18 Prozent der Belegschaft entsprach. Jetzt hat es noch rund 2000 Mitarbeiter.

Die ehemals so beliebte Spieleschmiede, die durch Farmville bekannt wurde, hat im vierten Quartal 2013 25,2 Millionen Dollar Verlust gemacht – das sind 3 Cent pro Aktie. Der Umsatz von 176 Millionen Dollar lag um 43,3 Prozent unter dem des vierten Quartals 2012.

Unter dem von Microsoft gekommenen CEO Don Mattrick, der Gründer Mark Pincus ablöste, hat Zynga nicht nur Mitarbeiter entlassen, sondern auch mehrere schlecht laufende Spiele eingestellt und das mittlere Management abgebaut. So will es effizienter und wieder profitabel werden. Mattrick kommentierte jetzt: „Wir nehmen diese Entscheidungen nicht leicht, glauben aber, so einen klareren, schnelleren Weg zu Gewinnen zu haben. Persönlich halte ich das für extrem schwere, aber wichtige Aktionen, um uns zu verbessern und wieder ein Fundament für Wachstum zu schaffen.“

Dass gleichzeitig ein anderer Spielehersteller übernommen wurde, dürfte die Entlassung für die Betroffenen nicht leichter machen. Natural Motion ist vor allem für das Mobile-Spiel „Clumsy Ninja“ bekannt. Zynga will offenkundig Richtung Mobilgerätemarkt gehen, statt weiter Soziale Netze als Plattformen zu nutzen. Mattrick schreibt dazu an seine Mitarbeiter, Natural Motion „beschleunigt unser Wachstum im Mobilbereich und bringt Technik der nächsten Generation, die Zynga erlauben wird, noch schneller Spiele-Hits an die Verbraucher auszuliefern.“

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago