US-Universität verklagt Apple wegen A7-CPU des iPhone 5S

Die zur University of Wisconsin gehörende Wisconsin Alumni Research Foundation (WARF) hat Patentklage gegen Apple eingereicht. Der im iPhone 5S sowie iPad Air und iPad Mini mit Retina Display eingesetzte A7-Prozessor soll unerlaubt eine von Mitarbeitern der Universität entwickelte Technik nutzen, die die „Effizienz und Leistung moderner Computer-Prozessoren“ verbessert.

Apples Marketingchef Phil Schiller stellt den Apple A7 vor (Bild: News.com).

Das fragliche US-Schutzrecht 5.871.752 wurde im Juli 1998 den Computerwissenschaftlern Andreas Moshovos, Scott Breach, Terani Vijaykumar und Gurindar Sohi zugesprochen. Es beschreibt einen Schaltkreis, der Befehle anhand von zuvor ausgeführten Befehlen voraussagen kann und dabei auch vorherige falsche Prognosen berücksichtigt.

Der Klage zufolge wird die Arbeit der Forscher als „wichtiger Meilenstein im Bereich Design und Architektur von Computer-Mikroprozessoren angesehen“. Wie AppleInsider berichtet, erhielt der leitende Wissenschaftler Gurindar Sohi den Eckert-Mauchly-Award, den „renommiertesten Preis für Computer-Architektur“.

Apple soll die Technik in seinen 64-Bit-Prozessor A7 integriert haben. Die WARF unterstellt Apple zudem Vorsatz. Das Unternehmen habe in mehreren eigenen Patentanträgen das eingeklagte Schutzrecht als „Prior Art“ erwähnt – also als eine bereits vorhandene Technik. Das beweise, dass es ihm bekannt war.

Zudem behauptet die WARF, die Klage sei notwendig gewesen, da Apple deutlich gemacht habe, dass es keine Lizenzvereinbarungen mit Patentverwaltern wie der WARF abschließe. Sie fordert von Apple nun Schadenersatz, Zinsen und die Erstattung der Anwaltskosten. Das Gericht soll zudem eine Verfügung erlassen, die Apple die Nutzung der patentierten Prozessortechnik untersagt.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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