Einer Onlinebefragung von Tech Pro Research zufolge plant mehr als ein Drittel aller Firmen, Windows XP auch nach Ende des Supports noch einzusetzen. 37 Prozent der 641 Befragten lassen sich vom offiziellen Aus des 13 Jahre alten Betriebssystems nicht abschrecken.
Noch etwas mehr, nämlich 38 Prozent, haben einen Wechsel zu Windows 7 vor. Auf Windows 8 oder 8.1 wollen dagegen nur 5 Prozent umsteigen, was Microsofts aktuelles Problem hervorhebt: Das Support-Ende des enorm beliebten XP fällt ausgerechnet mit dem Versuch zusammen, das möglicherweise innovative, aber offenkundig unbeliebte Windows 8 im Markt zu etablieren.
Ein Wechsel zu Mac OS kommt nur für ein Prozent der Befragten in Frage. Immerhin 11 Prozent wollen aber auf Linux wechseln – also weit mehr als auf Windows 8. Nur 8 Prozent haben keine Systeme mit Windows XP mehr im Einsatz.
Microsoft hat schon vor zwei Wochen auf das Problem reagiert und angekündigt, noch bis Juli 2015 Malware-Definitionen für XP zu liefern. Damit verschafft es sich offenkundig Zeit, die Anwender von den Stärken von Windows 8 zu überzeugen und dieses noch etwas benutzerfreundlicher zu gestalten. Zugleich setzt es seine Aufklärungskampagne mit einem Whitepaper namens „Executive’s guide to the end of Windows XP support“ fort.
Einen Vermittlungsversuch hat zugleich auch Microsoft-Manager Jay Paulus gestartet. Er verweist auf Schmähkritiken, die XP bei seinem Marktstart 2001 einstecken musste. „Es wurde verunglimpft, weil es Änderungen an der Benutzeroberfläche gab, am Startmenü, am Umgang mit Fenstern – und dann auch noch runde Ecken. Die Leute haben es einfach gehasst. Sie dachten: ‚Das ist so eine große Veränderung, die Menschen werden damit nie zurechtkommen‘ – und jetzt ist es doch anders gekommen.“
Paulus wirbt auch um Verständnis für die Notwendigkeit, XP auslaufen zu lassen. „Ich glaube, wir haben einen Punkt erreicht, wo jedem klar ist, dass diese Plattform aus einer Ära mit ganz anderen Bedrohungen stammt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt kann man nur noch so und so viel mit Patches erreichen und muss auf eine neue Plattform wechseln – einfach aus Sicherheitsgründen.“
[mit Material von Teena Hammond und Toby Wolpe, ZDNet.com]
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