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Dimension Data übernimmt Wettbewerber NextiraOne

Dimension Data hat den Kauf nahezu aller europäischen Niederlassungen seines Mitbewerbers NextiraOne angekündigt. Außer den Geschäftsbereichen selbst übernimmt der IT-Dienstleister auch die 1850 Festangestellten in Deutschland und Österreich sowie in Belgien, Großbritannien, Irland, Luxemburg, den Niederlanden, Polen, Portugal, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik und Ungarn. Die Niederlassungen von NextiraOne in Frankreich und Italien samt ihren 2000 Mitarbeitern sollen Mitte 2015 an Dimension Data übergehen, sofern die bis dahin gesteckten Ziele erreicht werden. Die finanziellen Details der Transaktion haben die Firmen nicht öffentlich gemacht.

Im europäischen Markt baut Dimension Data mit dem Kauf seine Präsenz auf einen Schlag von bisher 10 auf nun 16 Länder aus. Neu hinzugekommen sind Österreich, Irland, Polen, Portugal, die Slowakei und Ungarn. „In den Ländern, in denen Dimension Data schon vorher tätig war, erhöhen wir damit unseren Marktanteil. Darüber hinaus stoßen in Europa 1075 hervorragende technische Fachkräfte zu uns. Für uns ist insbesondere die Stärke von NextiraOne bei öffentlichen Einrichtungen und mittelständischen Unternehmen sehr wichtig. Damit können wir unsere Tätigkeiten in einen neuen Marktbereich ausdehnen“, erklärte Andrew Coulsen, CEO von Dimension Data Europa.

2013 hatte die Dimension-Data-Gruppe angekündigt, den Konzernumsatz in den nächsten fünf Jahren von 6 auf 12 Milliarden Dollar verdoppeln zu wollen. „Der Erwerb von NextiraOne ist der erste große Schritt auf dem Weg zu unserem Fünfjahresziel“, wird Brett Dawson, CEO von Dimension Data, in einer Pressemitteilung (PDF) zitiert. Die Strategie des IT-Dienstleisters sei es künftig, „kleinen und mittleren Unternehmen, dem Mittelstand, öffentlichen Unternehmen sowie Unternehmen im Enterprise-Markt das gemeinsame Portfolio beider Unternehmen anzubieten. Vor allem die Tätigkeiten von NextiraOne im Bereich Unified Communications und Collaboration begeistern mich. Diese versetzen Dimension Data in die Lage, Kommunikationsinfrastrukturen plattformübergreifend zu betreiben.“

NextiraOne wird in den nächsten drei Monaten in Dimension Data umbenannt. Andrew Coulsen bleibt CEO von Dimension Data Europa und wird den Integrationsprozess leiten. David Winn, bisher CEO von NextiraOne, ist für die verbleibenden Geschäftsbereiche von NextiraOne in Frankreich und Italien verantwortlich und soll Dimension Data hinsichtlich der Beziehungen zu Kunden und Herstellern beraten.

Dimension Data wurde 1983 in Südafrika gegründet. 1994 wurde der auf Netzwerktechnologien spezialisierte Dienstleiter Cisco Gold Partner, er war damit eines der ersten Unternehmen mit diesem Status außerhalb der USA. 2010 wurde Dimension Date nach der Expansion nach Asien, Australien und Europa dann von der japanischen NTT Group übernommen.

NextiraOne ging im April 2002 aus Alcatels Vertriebs- und Serviceaktivitäten im Bereich Unternehmenskommunikation hervor. Diese waren damals wenig erfolgreich im Verkauf der hauseigenen Netzwerkprodukte des französischen Konzerns, taten sich dafür aber beim Absatz von Produkten des Konkurrenten Cisco hervor. Im Sommer 2006 unterstützte das Management dann eine fremdfinanzierte Übernahme durch ABN AMRO Capital France, heute Abénex Capital.

Eigenen Angaben zufolge hatte das Unternehmen zuletzt in Europa insgesamt 3850 Mitarbeiter, davon mehr als 2100 mit Qualifikationen von Herstellern. Ebenso wie Dimension Data spricht man gezielt Firmen in der Finanzwirtschaft, dem Gesundheitswesen und den Öffentlichen Sektor an. Während Dimension Data vor allem mit Expertise in den Bereichen Fertigung, Medienunternehmen und Kommunikation wirbt, stellt NextiraOne die Kompetenz im Mittelstand heraus. Das schlägt sich auch in einer für solch einen Dienstleiter vergleichsweise großen Zahl an Kunden nieder: Eigenen Angaben zufolge betreut NextiraOne mehr als 43.000 Kunden bei Planung, Installation, Wartung und Support von Unternehmenslösungen und Kommunikationseinrichtungen.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

ZDNet.de Redaktion

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