HTC will noch in diesem Jahr ein erstes Wearable-Gerät auf den Markt bringen. Das hat die Verwaltungsratsvorsitzende Cher Wang in einem Interview mit Bloomberg verraten. Zugleich bestätigte sie damit schon länger kursierende Gerüchte, laut denen der angeschlagene Handyhersteller einen Einstieg in den noch recht jungen Markt für Wearable Tech plant.
„Wir beobachten Smartwatches und Wearables schon seit einigen Jahren, aber wir glauben, dass wir zunächst die Akku- und LCD-Licht-Probleme lösen müssen“, erklärte Wang. „Dies sind für Kunden entscheidende Probleme.“ Wann und womit genau HTC-Kunden in diesem Jahr rechnen können, sagte Wang jedoch nicht.
Im Gespräch mit der Financial Times hatte HTC-CEO Peter Chou schon im Oktober den Markt für Wearable Tech als ein „für uns entscheidendes Segment“ bezeichnet. Zugleich äußerte er aber Zweifel, dass es der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg in den Bereich sei. Laut einem weiteren Bloomberg-Bericht arbeitet HTC an einer Smartwatch mit Googles Mobilbetriebssystem Android und einer Kamera.
Im aufstrebenden Wearables-Markt tummeln sich heute schon Hersteller wie Samsung, Sony oder Qualcomm. Intel kündigte seinen Einstieg Anfang des Jahres an. Auch Apple, Google, Microsoft, Nokia und ZTE sollen Smartwatches planen. Zu den bekanntesten bereits erhältlichen Vertretern in dem noch jungen Markt zählen außer Samsungs Galaxy Gear die über Kickstarter finanzierte Pebble und Sonys Smartwatch 2. Sie kosten zwischen 150 und 350 Dollar. In der Regel lassen sich die Uhren kabellos mit einem Smartphone verbinden und informieren den Nutzer über eingehende Anrufe, SMS und E-Mails.
HTC leidet schon seit Jahren unter dem harten Wettbewerb im Smartphone-Markt, der von Apple und Samsung dominiert wird. Im dritten Quartal 2013 meldete es den ersten Verlust seit seinem Börsengang im Jahr 2002. In der Folge gab CEO Peter Chou einige seiner Aufgaben an Chairwoman Cher Wang ab, um sich stärker auf Innovationen sowie Produktentwicklung zu konzentrieren und verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.
Das Jahr 2014 werde für HTC positiver verlaufen als 2013, versprach CFO Chang Chialin im Gespräche mit Bloomberg. Allerdings wollte er vor einer für Montag geplanten Investorenkonferenz keinen konkreten Ausblick geben.
Vergangenen Monat hatte HTC einen Nettogewinn von 310 Millionen Taiwan-Dollar (rund 10 Millionen US-Dollar) für das vierte Quartal gemeldet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 1,01 Milliarden Taiwan-Dollar (34 Millionen US-Dollar) gewesen. Durch massive Sparmaßnahmen und den Verkauf seines restlichen 25-Prozent-Anteils am Kopfhörerhersteller Beats Electronics für 265 Millionen Dollar konnte das Unternehmen einen zweiten Quartalsverlust in Folge vermeiden.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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