Twitter-CEO Dick Costolo hat in einer Investorenkonferenz eingeräumt, dass der Mikroblogging-Dienst seine Benutzererfahrung verbessern muss, um neue Mitglieder zu gewinnen und zu halten. Er reagierte damit auf die Besorgnisse der Wall Street über das verlangsamte Wachstum der Nutzerzahlen, das nach Veröffentlichung des ersten Quartalsberichts nach dem Börsengang zu einem Einbruch der Aktie um fast 20 Prozent führte. Costolo deutete außerdem neue Produkte an, die Twitter noch 2014 vorstellen könnte.
„Wir können noch viel tun, um die Benutzererfahrung wesentlich zu verbessern“, sagte Costolo. „Wir sind überzeugt, dass die von uns vorgenommenen Änderungen zu einer weit zufriedenstellenderen Benutzererfahrung führen werden.“ Fundamentale Änderungen seien aber nicht erforderlich. „Wir glauben nicht, dass wir etwas an den grundlegenden Eigenschaften unserer Plattform ändern müssen. Wir müssen Twitter einfach nur zu einem besseren Twitter machen.“
Besonders wichtig sei es, neuen Teilnehmern den Zugang und die Nutzung auf Mobilgeräten zu erleichtern. Im Quartalsbericht führte Twitter aus, dass 76 Prozent der monatlich aktiven Mitglieder den Dienst mobil nutzen. Um mehr neue Anwender zu binden, müsse daher die mobile Twitter-Erfahrung mindestens so gut wie auf dem Desktop sein – und das von Anfang an. „Es geht vor allem darum, es für die Leute leichter zu machen, es zu verstehen“, sagte Costolo. „Damit sie es nicht erst in ihren ersten Wochen und Monaten auf Twitter verstehen, sondern schon in ihren ersten Augenblicken auf Twitter. Das ist etwas, worauf wir uns vollkommen konzentrieren.“
Der Twitter-Chef skizzierte außerdem mehrere Ziele für 2014, von denen zwei wesentlich über das gegenwärtige Angebot hinausgehen. Beide könnten Twitter erlauben, ein größeres Publikum zu erreichen und damit den Erwartungen der Anleger zu entsprechen. Costolo sprach von weiteren Investitionen, um „Twitter zu einem besseren Werkzeug für öffentliche und private Konversationen“ zu machen. „Wir glauben, dass wir mit Features für noch bessere Konversationen und Messaging mehr Nutzer auf die Plattform bringen und das Engagement der vorhandenen Nutzer fördern können.“
Beobachter halten aufgrund der Formulierungen umlaufende Gerüchte über eine eigenständige Messaging-App Twitters für zunehmend glaubhaft. Anwendungen wie WhatsApp beweisen bereits ihre Anziehungskraft für hunderte Millionen Nutzer. Als weiteres Ziel gab Costolo aus, Inhalte für die Nutzer auch thematisch und nicht nur chronologisch zu organisieren – denkbar wäre das etwa im Stil eines Newsreaders wie Flipboard oder Facebook Paper.
Was auch immer Twitter unternehmen wird, es wird aggressiv nach mehr Nutzern streben. „Zu unseren grundlegenden Zielen gehört es, jeden Menschen auf dem Planeten zu erreichen“, sagte Dick Costolo. „Und im Jahr 2014 konzentrieren wir uns darauf, ein Twitter zu schaffen, dass wirklich für jeden zugänglich und wertvoll ist.“
[mit Material von Daniel Terdiman, News.com]
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