HP schränkt Verteilung von Firmware-Updates für Server ein

Hewlett-Packard hat angekündigt, Firmware-Updates für Server künftig nicht mehr an jedermann zu verteilen. Stattdessen liefert es aktualisierte Software-Versionen nur noch für Maschinen aus, für die ein Service-Vertrag vorliegt oder deren Garantie noch nicht abgelaufen ist. Auf Nutzer älterer ProLiant-Systeme dürften somit zusätzliche Kosten zukommen.

HP-Server ProLiant ML350e (Bild: HP)

In einer knappen Mitteilung im HP Support Center heißt es: „Ab Februar 2014 ist eine gültige Garantie beziehungsweise ein Vertrag erforderlich, um Zugriff auf HP-ProLiant-Server-Firmware-Updates zu erhalten.“ Weitere Informationen liefert eine FAQ.

In Forenbeiträgen bei Spiceworks machen betroffene Nutzer ihrem Ärger Luft. „Ich bin wirklich aufgebracht wegen dieser Maßnahme von HP“, schreibt etwa Glen Drager. Als Gründe führt er an, dass Hardware-Updates teurer werden könnten, der Kauf gebrauchter Server sich nicht mehr rentiert und die Kosten für den langfristigen Betrieb eines Servers steigen. In erster Linie echauffiert er sich aber darüber, dass die Firmware-Updates lediglich Probleme korrigierten, die von der Unzulänglichkeit von HPs Produkten zeugten.

„In neun von zehn Fällen führe ich Firmware-Updates durch, um von HP entdeckte Fehler zu korrigieren“, so Drager weiter. „Wie viele Nachrichten à la ‚Patchen Sie Ihren Controller oder Sie könnten alle ihren Daten verlieren‘ haben wir alle schon erhalten? Ich hatte problematische Hardware, die mehr als die üblichen drei Jahre Garantie benötigt, bis sie vernünftig und stabil läuft. Jetzt muss ich für das Privileg von HPs Korrekturen bezahlen.“

In einer nüchternen Stellungnahme zu den von Drager geäußerten Bedenken schreibt das Unternehmen: „HP hat bedeutende Investitionen in sein geistiges Eigentum getätigt, um seinen Kunden den größtmöglichen Wert und die beste Erfahrung zu liefern. Wir werden mit unserem umfassenden Support-Portfolio weiterhin eine differenzierte Kundenerfahrung bieten. Als Branchenführer ist HP gut positioniert, um weltweit zuverlässige Supportdienste bereitzustellen – mit HPs Tools, ausgebildeten Ingenieuren und originalen, zertifizierten Bauteilen. Nur HP-Kunden sowie autorisierte Channel-Partner dürfen Supportmaterialien herunterladen und nutzen.“

Eventuell besteht für betroffene Kunden aber Hoffnung, dass HP seine Position nochmals überdenkt. So schreibt Matt Hitt, Server-Produktmanager bei HP, dass er und die Social-Media-Beauftragte Priscilla Jones „eure Beiträge und Diskussionen zu dem Thema an das obere Management von HP weitergeleitet“ hätten. „Während HP die Einführung der Änderungen zum 19. Februar plant, werden die Stimmen unserer Kunden (insbesondere der Spiceheads) nicht unbemerkt bleiben“, verspricht Hitt. Und Jones ergänzt: „Wir sind eure Fürsprecher.“

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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