Die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation hat sich in einer Sitzung mit Bitcoin, Litecoin und anderen virtuellen Währungen befasst. Sie kommt zu dem Schluss, dass solche nicht von der russischen Zentralbank regulierten Währungen derzeit illegal sind, strebt aber mit der Zentralbank zusammen eine Zulassung an.
Derzeit können Bitcoin-Nutzer nach Meinung der russischen Behörde unbeabsichtigt Mittäter bei Geldwäsche werden. Außerdem diene die anonyme Währung der Finanzierung von Terroristen. Vor einer Zulassung in Russland müssten Wege gefunden werden, eine solche kriminelle Verwendung auszuschließen.
Die Generalstaatsanwaltschaft erklärt Bitcoin und Litecoin als „Geldersatz“. Da für sie nicht in Gütern garantiert werde, könnten sie schnell an Wert verlieren. Auch sei zu beachten, dass der Staat Verbraucher nicht vor Betrug oder Diebstahl schützen könne, wenn diese mit illegalen Währungen zahlen.
Die Behörde folgte damit einer vor zwei Wochen von der Zentralbank vorgelegten Einschätzung. Diese hatte den Handel mit Bitcoin höchst spekulativ genannt und ebenfalls auf durch Anonymität entstehende Gefahren hingewiesen. Kritik sprach dagegen Pawel Durow aus, der CEO des größten Social Network in Russland, Vk.com oder früher Vkontakte.ru. Er sagte, die Behörden fühlten sich durch neue Formen Onlinegeldes bedroht, die ihnen die Möglichkeit zu nehmen drohten, „selbst die Herde zu scheren“ – nämlich durch Ausgabe der Nationalwährung Rubel, die durch Inflation ständig an Wert verliere.
Russland ist in den letzten Monaten zum zweitgrößten Markt für Bitcoin hinter China aufgestiegen. Dort gilt ebenfalls ein Bitcoin-Verbot, allerdings nur für Banken – Online-Communitys können in China weiter Transaktionen in Bitcoin durchführen, wenn sie bereit sind, die möglichen Konsequenzen zu tragen.
Durch den erneuten Rückschlag nach der Krise ist der Wert der Bitcoin gegenüber dem Dollar weiter gefallen. Derzeit erhält man für eine BTC laut CoinDesk-Index 582 Dollar – halb so viel wie vor wenigen Wochen, aber immer noch 300-mal so viel wie vor 13 Monaten.
[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]
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