CyanogenMod veröffentlicht M3-Build auf Basis von Kitkat

CyanogenMod hat die dritte Version der M-Builds von CyanogenMod 11 auf Basis von Android 4.4 KitKat veröffentlicht. Die sogenannten Monthly-Builds bieten im Vergleich zu den täglich erscheinenden Nightlies eine höhere Stabilität. Insgesamt werden schon über 40 Modelle unterstützt. Darunter befinden sich beispielsweise die internationalen Versionen des Samsung Galaxy S4, Galaxy S III, Galaxy S II und Galaxy S, das Nexus 5, Nexus 4, Nexus 10 und Nexus 7 (WiFi & 3G, 2013) sowie das HTC One S, HTC One, HTC One X+, LG G Pad, LG Optimus G, LG G2 sowie Acer Iconia A700.

Mit der Custom ROM können Smartphone-Besitzer, deren Geräte noch mit älteren Android-Versionen arbeiten, bereits das neue Android 4.4 Kitkat installieren. Zudem bietet CyanogenMod im Vergleich zur Standardversion von Android zusätzliche Features, die den Umgang mit dem Gerät vereinfachen und die Funktionalität erweitern. So ist es beispielsweise möglich, Apps den Zugriff auf persönliche Daten zu verwehren. Erst kürzlich wurde das AppOps-Feature um die Möglichkeit erweitert, Apps auch am automatischen Starten bei einem Reboot zu hindern.

Für die Installation von CyanogenMod muss der Bootloader des Geräts entsperrt werden. Zahlreiche Firmen wie Sony oder HTC bieten dafür Anleitungen. Unter Windows existieren zahlreiche Tools, die die Installation von CyanogenMod oder einer anderen Custom Rom erleichtern. Ohne diese Tools blieb bisher nur eine manuelle Installation über die Kommandozeile und die Android Debug Bridge (ADB).

Die CyanogenMod-Entwickler haben für eine besonders einfache Installation zudem zwei Programme veröffentlicht: den CyanogenMod Installer, der auf dem Gerät ausgeführt wird sowie ein entsprechendes Pendant für den Windows-Rechner oder Mac. Während das Android-Tool das Gerät mit der Aktivierung von USB-Debugmodus und dem Einstellen der USB-Verbindung auf Kamera (PTP) in eine Art “Bereitschaftsmodus” versetzt, führt das Desktop-Programm die Installation von Custom Recovery und CyanogenMod aus.

Das Android-Tool stand kurze Zeit auch im Google Play Store zur Verfügung, musste aber auf Drängen von Google gelöscht werden. Angeblich verstoße das Programm gegen die Nutzungsbedingungen des Play Store. Laut CyanogenMod stuft Google die Anwendung selbst als harmlos ein. Sie ermutige Nutzer allerdings, gegen die Garantiebedingungen ihrer Geräte zu verstoßen. Deswegen könne sie nicht im Play Store bleiben.

Mit knapp 11 Millionen Anwendern ist CyanogenMod die beliebteste Community-basierte Android-Distribution. Derzeit kommen täglich über 20.000 Installationen hinzu. Ende Juni 2013 lag die Nutzerzahl noch bei 5,6 Millionen. Hauptgrund für die Popularität dürfte sein, dass Hersteller wie Samsung oder HTC oft Monate brauchen, um eine neue Android-Version an ihre Geräte anzupassen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass ein mit CyanogenMod ausgestattetes Gerät keinerlei unerwünschte Software enthält, wie sie so mancher Hersteller gerne installiert. Da man die vom Hersteller aufgespielten Programm nicht löschen kann, empfinden dies viele Anwender als großes Ärgernis.

Last but not least bietet CyanogenMod den Vollzugriff auf das Gerät. Ein Recht, das auch WWW-Erfinder Tim Berners-Lee fordert: “Das Recht auf Root-Zugriff auf Ihr System” – also volle Administratorrechte auch auf einem Smartphone – “ist ein zentrales Problem”, sagte er bei einer Linuxnutzer-Konferenz in Canberra, Australien. Ein Gerät, das dem Anwender dieses Recht nicht einräume, diene einem fremden Herrn. “Das Recht auf Root ist das Recht, Dinge zu speichern, die so laufen, wie Sie es wollen.” Mit CyanogenMod erhält der Anwender dieses Recht.

Neben CyanogenMod hat übrigens OmniROM bereits erste Versionen auf Basis von Android 4.4.2 veröffentlicht. OmniROM ist eine relativ junge Entwicklergemeinschaft, die erst im Oktober gegründet wurde. Zahlreiche Mitglieder wie der Hauptinitiator Guillaume Lesniak alias xplodwild waren zuvor bei CyanogenMod engagiert, haben das Projekt aber verlassen, nachdem sich die von Steve Kondik gegründete Community als Firma konstituiert hat. Offenbar wollten die OmniROM-Gründer den Weg in die Kommerzialisierung nicht mitgehen.

Die neuesten Builds von OmniROM integrieren beispielsweise ein Tool für den Schnellzugriff auf Anwendungen. OmniSwitch erleichtert den Wechsel von einer App zur anderen, indem es eine Übersicht von geöffneten Programmen über eine Wischgeste einblendet.

Im Unterschied zu der in Android implementierten Technik bietet es zudem die Möglichkeit, die App-Liste mit eigenen Anwendungen, die noch nicht gestartet wurden, zu erweitern. Darüber hinaus liefert OmniSwitch Angaben über den Speicherverbrauch. Wie das Original verfügt es über Schalter zum Schließen von Anwendungen. Dabei stehen zwei Optionen zur Verfügung: Schließen aller Anwendungen und Schließen anderer Anwendungen.

Ein zusätzlicher Schalter ermöglicht den Wechsel zur zuletzt genutzten App. Alternativ kann man auch einfach aus der Liste eine App zur Aktivierung berühren. Die Entwickler wollen das Tool auch als eigenständige App zum Download anbieten, sodass es auch unter anderen KitKat-Versionen genutzt werden kann. Für die Installation wird allerdings der Vollzugriff auf das Gerät (Root) benötigt, da das Tool im Verzeichnis /system/app-priv installiert werden muss.

Downloads:

[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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