Phishing-Angriffe kosteten deutsche Internetnutzer 2013 im Schnitt 138 Euro

Am heutigen Safer Internet Day hat Microsoft die dritte Ausgabe seines Computing Safety Index (MCSI) veröffentlicht. Er beziffert unter anderem den finanziellen Verlust, der Internetnutzern durch Phishing oder berufliche Rufschädigung lädierten Online-Ruf im beruflichen Umfeld entsteht. Für den MCSI wurden knapp 10.500 Besitzer von PCs, Smartphones und Tablets in 20 Ländern befragt.

Sieben Prozent der deutschen Webnutzer gaben an, 2013 Opfer von Phishing-Attacken geworden zu sein. Durch derartige Angriffe, bei denen Cyberkriminelle beispielsweise mit gefälschten E-Mails oder manipulierten Webseiten nach Passwörtern und Bankdaten „angeln“, entstand der Microsoft-Umfrage zufolge in Deutschland im vergangenen Jahr ein finanzieller Schaden von durchschnittlich 138 Euro pro Nutzer. Im internationalen Durchschnitt sind es 118 Euro.

Besonders aktiv sind Phisher laut MCSI in China: Dort berichten 31 Prozent der Befragten von solchen Angriffen. Auch in Ägypten, Indien und Malaysia sind die Werte mit 24, 20 und 19 Prozent sehr hoch. Weniger problematisch als in Deutschland scheint das Thema in Frankreich und Großbritannien zu sein, dort waren fünf beziehungsweise sechs Prozent der Nutzer damit konfrontiert.

Über dem weltweiten Durchschnitt (13 Prozent) liegt mit fünf Prozent in Deutschland ebenfalls der Anteil der Nutzer, die eine Schädigung der beruflichen Online-Reputation erfahren mussten. Der so entstandene finanzielle Schaden wird hierzulande aber geringer eingeschätzt als in anderen Ländern: Im Durchschnitt entstand für die betroffenen laut MCSI ein Schaden von 275 Euro pro Nutzer, im internationalen Durchschnitt liegt der Wert mit 395 Euro deutlich höher.

Allerdings ergreift nur jeder Dritte der befragten Deutschen Maßnahmen, um den Abfluss oder die ungewollte Präsentation privater Informationen im Netz einzudämmen. Innerhalb sozialer Netzwerke sind es sogar nur ein Viertel, die sich um Bilder, Beiträge oder Videos, die ihren Ruf beim Arbeitgeber oder Geschäftspartnern schädigen könnten, ernsthaft Sorgen machen. Damit hinken die sonst so sicherheitsbewussten Deutschen im internationalen Vergleich weit hinterher: Weltweit schränken 36 Prozent der Befragten den Zugang zu privaten Daten ganz bewusst ein, etwa wer die eigene Bildergalerie oder Profilseite einsehen kann.

Microsoft nutzt die Gelegenheit, auf seine Tippsammlung zum Thema Internetsicherheit hinzuweisen. Dort findet sich aktuell – wohl aufgrund der Ergebnisse der Befragung – auch ein Bereich, in dem über Phishing aufgeklärt wird.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

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ZDNet.de Redaktion

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