Jolla gibt Quelltext seines Browsers frei

Jolla hat mit der Herausgabe des Quelltexts von Sailfish OS begonnen – und zwar beim Browser. Er findet sich ab heute im Versionskontrollsystem von GitHub. Die Sailfish-Community kann somit ab sofort Verbesserungen und neue Funktionen beisteuern. Der Browser basiert auf Mozillas Engine Gecko.

Stefano Mosconi, einer der Jolla-Gründer, kommentiert: „Unser Ziel ist es, erst einmal einen Schritt auf Mozilla zuzugehen und langfristig vielleicht offiziellen Support zu bekommen für den mobile Browser, der auf Gecko basiert und in Qt eingebettet ist.“ Das Unternehmen betont, dass es schon lange zu quelloffenen Projekten wie Mer und Nemo (eine Open-Source-Distribution von MeeGo) beiträgt. Dies sei grundsätzlich Teil der Firmenphilosophie.

Letzte Woche hatte Jolla ein 3D-Druck-Entwicklerkit für die auswechselbare Geräterückseite „The Other Half“ veröffentlicht. Gleichzeitig führte es die ersten beiden solchen Rückseiten in seinem Shop ein. Sie kosten jeweils 29 Euro. Neben der Farbe der Gehäuserückseite ändern sich damit der Klingelton, alle anderen Signaltöne und der Desktop-Hintergrund. Das Smartphone Jolla selbst kostet 399 Euro, zuzüglich 15 Euro für den Versand nach Deutschland.

Jolla war von ehemaligen Nokia-Angestellten gegründet worden. Sein Betriebssystem lehnt sich ans bei Nokia in Ungnade gefallene MeeGo an. Daneben ist es zu Android-Apps kompatibel, die Yandex in einem Store bereitstellt. Für die Community gibt es eine Plattform, auf der sie auch Wünsche für künftige Versionen anbringen kann. Sailfish OS bemüht sich wie Firefox OS, Tizen und Ubuntu Mobile als Neuzugang um einen signifikanten Anteil am Smartphonemarkt, für den es sich als Alternative zu den Systemen der großen Konzerne – Android, iOS und Windows Phone – empfiehlt.

[mit Material von Steve McCaskill, TechWeekEurope.co.uk]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

2 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

3 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

4 Tagen ago