Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät Besitzern eines AVM-Routers eindringlich, ein seit vergangenem Wochenende verfügbares Firmware-Update einzuspielen. Es schließt ein Sicherheitsleck im Zusammenhang mit der Fernzugriffsfunktion der Fritzbox, das unter anderem eine missbräuchliche Telefonnutzung erlaubt.
Dem Berliner Hersteller zufolge haben bisher erst 20 Prozent der Fritzbox-Besitzer das Update installiert. Den restlichen 80 Prozent war das Problem bisher offenbar nicht bekannt oder auch egal, weil sie den Fernzugriff nicht aktiviert haben und das Update daher als überflüssig erachten. Grundsätzlich ist es allerdings ratsam, vom Hersteller herausgegebene Sicherheitsaktualisierungen schnellstmöglich aufzuspielen.
Das BSI ruft auch Provider auf, die ihren Kunden eine Fritzbox bereitgestellt haben, diesen das Update möglichst bald verfügbar zu machen. Das gilt beispielsweise für die von Kabelnetzbetreibern ausgegebenen Varianten Fritzbox 6360, 6340 und 6320 Cable. Kabel Deutschland soll schon mit der Verteilung begonnen haben.
Das Sicherheitsupdate liegt bisher für 20 Routermodelle vor. Auch für die internationalen Varianten bietet AVM inzwischen eine aktualisierte Firmware an. Der Patch selbst sowie eine Installationsanleitung finden sich auf der AVM-Website.
Laut BSI könnte ein Angreifer bei einem ungepatchten Gerät Zugriff auf sämtliche in der Fritzbox gespeicherte Konfigurationsdaten erhalten und diese manipulieren. Zudem besteht die Möglichkeit, Zugangsdaten zu E-Mail-Konten oder zu anderen Online-Diensten auszulesen, sofern der Anwender diese in der Fritzbox hinterlegt hat. Darüber hinaus sind Angreifer dazu in der Lage, kostenpflichtige Telefonate zu führen.
Das BSI hatte auch Nutzern von Asus-Routern zur Aktualisierung ihrer Firmware geraten, nachdem Unbekannte tausende IP-Adressen unsicherer Modelle des Herstellers veröffentlichten. Obwohl Asus schon im Juli 2013 eine fehlerbereinigte Firmware-Version bereitstellte, haben viele Anwender bis heute kein Update durchgeführt.
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