Europäische Kartellwächter haben angeblich Bedenken gegen die geplante Übernahme von E-Plus durch die O2-Mutter Telefónica Deutschland. Wie Bloomberg berichtet, befürchtet die Europäische Kommission, dass der Zusammenschluss dem Wettbewerb schaden könnte. Ihre Einwände will sie demnach in Kürze vorlegen.
Durch die Fusion schrumpft die Zahl der Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland von vier auf drei. Die Europäische Kommission untersucht seit Dezember die möglichen Folgen für Verbraucher und Mobilfunkanbieter ohne eigene Netze.
„Das ist ein normaler Vorgang bei Prüfungen komplexer Übernahmen“, zitiert Bloomberg Robin Bienenstock, Analyst bei Sanford C. Bernstein. „Wir gehen immer noch davon aus, dass das Geschäft unter Auflagen genehmigt wird.“
Schon 2012 hatte sich Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia gegen eine Vereinfachung von Zusammenschlüssen in der Telekommunikationsbranche ausgesprochen. Die nationalen Märkte seien schon jetzt aufgrund der geringen Zahl von Netzbetreibern hochgradig konzentriert. Netzbetreiber könnten nicht auf Kosten der Nutzer durch höhere Preise und weniger qualitative Dienste wachsen, sagte er Bloomberg zufolge am Dienstag in Brüssel.
Laut Quellen von Reuters wird die EU wahrscheinlich schon in der kommenden Woche ihre offizielle „Mitteilung der Beschwerdepunkte“ an Telefónica Deutschland und die E-Plus-Mutter KPN verschicken. Auf die Bedenken können sie mit eigenen Zugeständnissen wie dem Verkauf von Geschäftsbereichen eingehen. Sie haben zudem das Recht auf eine Anhörung. Nach Informationen von Bloomberg will die EU bis zum 14. Mai über die Fusion von O2 und E-Plus entscheiden.
Telefónica Deutschland hatte die Übernahme von E-Plus für 8,3 Milliarden Euro im Juli 2013 angekündigt. Zusammen kommen beide Firmen auf 43 Millionen Kunden hierzulande. Damit würde das Gemeinschaftsunternehmen zur Nummer eins im deutschen Mobilfunkmarkt aufsteigen.
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