Die ersten Smartphones mit Ubuntu als vorinstalliertem Mobilbetriebssystem werden noch in diesem Jahr kommen. Ubuntu-Sponsor Canonical arbeitet dafür mit dem expandierenden chinesischen Hersteller Meizu und BQ in Spanien zusammen. Die Geräte sollen durch die beiden Hersteller sowie Ubuntu.com online zum Kauf angeboten werden.
Die bereits angelaufene Entwicklung zielt laut Canonical-Gründer Mark Shuttleworth auf Smartphones mit einer überlegenen Benutzererfahrung auf Hardware des Mittelfelds bis zum High-End. Auf diese Partner sei die Wahl deshalb gefallen, weil sie gezielt bestimmte Märkte durch Geräte mit genau passenden Features und Spezifikationen bedienten. Schon im Januar hatte Canonical durchblicken lassen, dass es Ubuntu-Smartphones von großen Herstellern nicht vor 2015 erwartet.
Meizu ist ein vor allem in China und Hongkong erfolgreicher Hersteller mit 600 eigenen Verkaufsstellen. Er ist außerdem bereits in Israel, Russland sowie der Ukraine präsent und plant 2014 die Expansion in weitere Märkte, darunter auch die USA. Es setzt bislang auf Android mit starker eigener Anpassung, will sich aber mit Ubuntu noch deutlicher differenzieren.
BQ ist in Spanien als Hersteller von E-Readern sowie Smartphones und Tablets mit Android bekannt. Es ist der landesweit zweitgrößte Produzent von Mobiltelefonen ohne SIM-Lock und hat schon länger auch Dual-SIM-Geräte im Angebot, wie Canonical hervorhebt. „Ubuntus anhaltender Erfolg bei PCs wie auch der große Anklang, den seine mobilen Entwicklungen fanden, bieten die beste Gelegenheit für eine alternative Plattform auf unserer Hardware“, sagte BQ-CEO Alberto Mendez.
Details zur Hardware wurden noch nicht enthüllt, aber auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona sollen nächste Woche erste Prototypen zu sehen sein. Shuttleworth wies außerdem auf die Unterstützung für Ubuntu als Mobilbetriebssystem durch große Mobilfunkanbieter wie Vodafone, T-Mobile USA, Deutsche Telekom und Verizon hin. Zuletzt war Vodafone als 15. Netzbetreiber der Carrier Advisory Group von Canonicals Betriebssystem Ubuntu Touch beigetreten.
Canonical hat für Ubuntu das Ziel vorgegeben, die Nummer drei der Mobilbetriebssysteme nach Android und Apples iOS zu werden. Für langfristigen Schwung soll dabei die Konvergenz sorgen, die schon das trotz Crowdfunding-Rekord nicht realisierte Smartphone-Projekt Ubuntu Edge anstrebte. Über HDMI an einen Monitor angeschlossen, sollte es sich wie ein vollwertiger Ubuntu-PC nutzen lassen. „Wir glauben, dass die Konvergenz den nächsten Umbruch im mobilen Markt bringt“, sagte Shuttleworth. „Wir denken, Personal Computing sollte Ihnen auf jedem Gerät möglich sein. Wir halten uns für besser als jeder andere Anbieter positioniert, um Vorteile aus dieser Veränderung zu ziehen.“
Kurzfristig aber braucht Ubuntu vor allem Apps, um auf mobilen Geräten erfolgreich zu sein. Canonical arbeitet daher mit einer Reihe von unabhängigen Softwareanbietern zusammen mit der Vorgabe, die 50 wichtigsten Apps auf Android und iOS zum Start der ersten Ubuntu-Smartphones ebenfalls verfügbar zu machen. Mit Evernote, LastPass und GrooveShark haben bereits bekannte Entwickler zugesagt, aber es bleibt ein ehrgeiziges Ziel.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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