Qualcomm hat zum heutigen Start des Mobile World Congress in Barcelona zwei weitere Mobilprozessoren mit 64-Bit-Technik präsentiert. Während der schon im Dezember vorgestellte Snapdragon 410 für kostengünstige Smartphones konzipiert wurde, sollen die jetzt angekündigten Modelle Snapdragon 610 und 615 in höherwertigen Geräten zum Einsatz kommen. Die SoCs bieten vier respektive acht Kerne und integrieren ein LTE-Modem (Cat 4), 3G-Funktechnik wie HSPA+ (bis 42 MBit/s) oder CDMA sowie den jüngsten WLAN-Standard IEEE 802.11ac.
Der Snapdragon 610 verfügt über vier Prozessorkerne, der Snapdragon 615 besitzt sogar acht Kerne. Beide Chips unterstützen ARMv8, das jüngste Instruktionsset für ARM-kompatible Geräte. Der Vorteil der 64-Bit-Technik besteht vor allem darin, über 4 GByte Speicher adressieren zu können, eine in aktuellen Smartphones noch unübliche Speichergröße. Außerdem erfordert es Änderungen an der ursprünglich für 32-Bit-Prozessoren entwickelten Software, um Nutzen aus der 64-Bit-Architektur zu ziehen.
Die neuen Snapdragon-Modelle sind pinkompatibel zum Snapdragon 410 und unterstützen dieselben Hardware-, Software- und Funktechniken. Statt der Adreno-306-GPU nutzen sie die schnellere Adreno 405 als Grafikeinheit. Bisher war die Adreno-400-Reihe der Snapdragon-800-Serie vorbehalten. Die Adreno 405 unterstützt aktuelle Grafikschnittstellen wie DirectX 11.2 und OpenGL ES 3.0 sowie die GPU-Computing-API OpenCL. Sie kann Quad-HD-Bildschirme mit einer Auflösung von bis zu 2560 mal 1600 Pixeln ansteuern. Auch Support für die Streaming-Technik Miracast und das hardwarebeschleunigte Dekodieren von H.265-Video ist an Bord.
Handyhersteller „haben nun ein komplettes Portfolio an LTE-fähigen Produkten, vom Einstiegsbereich bis hin zur 600er-Klasse“, sagte Cristiano Amon, für Qualcomms Geschäftsbereich Mobile und Computing zuständiger Co-Präsident. Dadurch könnten Hersteller schnell neue Geräte in verschiedenen Preisklassen entwickeln. Da alle Snapdragon-Modelle dieselbe Drahtlostechnik nutzten, beschleunige sich zudem die Zertifizierung durch Mobilfunkanbieter. „Sicherzustellen, dass das Gerät [durch Carrier] überprüft wurde, ist der schwierigste Teil der Entwicklung“, so Amon. „Wenn sie den Snapdragon 410 überprüft haben, bedeutet das im Prinzip, dass sie keine weitere Überprüfung durchführen müssen.“
Bis erste Smartphones und Tablets mit den jetzt vorgestellten Snapdragon-CPUs in den Handel kommen, wird es aber noch einige Zeit dauern. Testmuster will Qualcomm erst im dritten Quartal an Hersteller ausliefern. Erste Geräte sollen dann im vierten Quartal erscheinen.
Neben den Snapdragon-Modellen hat Qualcomm in Barcelona auch einen neuen Modemchip für den Automotive-Bereich vorgestellt. Der im 20-Nanometer-Verfahren gefertigte Gobi 9×30 unterstützt LTE Advanced (Cat 6), das theoretisch Downloadraten von bis zu 300 MBit/s ermöglicht. Zugleich stellt er WLAN nach IEEE 802.11ac und Bluetooth 4.1 bereit. Auf dieser Basis sollen Autohersteller neue Telematik- und Infotainment-Funktionen in ihre Fahrzeuge integrieren können. Testmuster werden bereits an Kunden verteilt.
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
Tipp: Was wissen Sie über den Mobile World Congress? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.
Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…
Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…