Das Social Network LinkedIn ist ab sofort auch in chinesischer Sprache verfügbar. Das hat CEO Jeff Weiner am Montag im Hausblog des Kommunikationsangebots für Geschäftsleute verkündet. LinkedIn nutzt die vereinfachten chinesischen Kurzzeichen.
„Die Website in vereinfachten chinesischen Zeichen wird unsere Reichweite auf die 140 Millionen chinesischen Fachkräfte ausweiten, die derzeit etwa ein Fünftel der Wissensarbeiter weltweit repräsentieren“, heißt es bei Weiner. Dies bedeute auch, dass man sich an die chinesischen Zensurvorgaben halten müsse – eine Entscheidung, die LinkedIn nicht leicht gefallen sei: „Die Ausweitung unseres Diensts auf China wirft schwierige Fragen auf, aber wir sind sicher, dass diese Entscheidung die richtige ist.“
Wie LinkedIn die Vorgaben der Zensoren umsetzen wird, erklärte Weiner nicht, machte aber drei Versprechungen. Erstens werde man nur auf ausdrückliche Anforderung hin irgendwelche Einschränkungen einführen, zweitens transparent agieren sowie drittens die Rechte und Daten der Mitglieder schützen. Weiner hofft, mit der Öffnung auch den bestehenden Nutzern einen Gefallen zu tun: „Wir glauben, dass Einzelpersonen in den USA, in China und anderswo stark profitieren werden, wenn sich jetzt auch chinesische Fachleute untereinander und mit dem Rest der Welt auf LinkedIn in Verbindung setzen können.“
Mit 227 Millionen Mitgliedern ist LinkedIn nun eines der größten US-Angebote, das eine chinesische Version unterhält. Facebook, Google und Twitter etwa sind fürs chinesische Festland gesperrt. Ebenfalls gestern hatte Facebook-CEO Mark Zuckerberg noch in seiner Keynote auf dem Mobile World Congress gesagt, China bleibe eine Herausforderung und vielleicht auch für die Organisation Internet.org außer Reichweite, die für eine vernetzte Weltgemeinschaft eintritt.
LinkedIn unterstreicht damit einmal mehr, dass es fast bedingungslos auf Wachstum setzt. Mitte 2013 hatte es zu diesem Zweck bereits die Altersgrenze für die Mitgliedschaft auf 12 Jahre gesenkt. An guten Gründen fehlte es ihm damals ebenfalls nicht: Auch minderjährige Schüler und Studenten wollten schon Netzwerke aufbauen, die ihnen beim Berufseinstieg nützlich sein könnten, hieß es.
[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]
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