Das Kronacher Traditionsunternehmen Loewe muss sich wohl auf die Suche nach neuen Investoren machen. Denn die Investorengruppe Panthera hat sich mit der Übernahme des TV-Herstellers übernommen, wie zunächst die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und später auch der Bayerische Rundfunk (BR) unter Berufung auf Unternehmenskreise berichteten. Sie will demnach von dem im Januar unterzeichneten Kaufvertrag zurücktreten.
Gegenüber dem BR erklärte Loewe, man werde dem Rücktritt widersprechen und auf den Abschluss des Geschäfts bestehen, weil er ohne Rechtsgrund erfolgte. Zudem prüft das Unternehmen dem BR-Bericht zufolge, ob es rechtliche Schritte einleiten soll. Zuvor hatte die FAZ gemeldet, die extra zum Loewe-Erwerb von Münchner Investoren und Ex-Apple- sowie Bang-&-Olufsen-Manager Jan Gesmar-Larsen gegründete Panthera GmbH verfüge überhaupt nicht über die erforderlichen Geldmittel.
Laut BR hat der Loewe-Vorstand inzwischen Verhandlungen mit einem Investor aufgenommen, mit dem man früher schon gesprochen habe. Da bereits ein ausgehandelter Kaufvertrag vorliege, sei durchaus eine schnelle Einigung möglich.
Die FAZ ist allerdings skeptisch, ob „ein neuer Investor mehr Gefallen an Made in Germany“ findet. Der BR spekuliert dagegen, dass neue Interessenten möglicherweise mehr Loewe-Mitarbeiter weiterbeschäftigen würden, als dies Panthera vorhatte. Die Firma wollte zwar die Montage in Kronach erhalten, die Zentrale jedoch nach München verlegen. Von den rund 550 Angestellten hätten den Plänen zufolge etwa 120 ihren Arbeitsplatz verloren.
Die Münchner Investorengruppe Panthera GmbH hatte sich Mitte Januar mit dem Vorstand der Loewe AG über die Übernahme wesentlicher Unternehmensteile geeinigt. „Damit wurden alle Voraussetzungen für einen Neuanfang der traditionsreichen Marke Loewe als Anbieter innovativer Premium-TV- und -Sound-Produkte geschaffen“, hieß es damals. Markenrechte, entwickelte Software und Lagerbestände sollten als Vermögenswerte in die neu gegründete Panthera GmbH und ihre Tochtergesellschaft Loewe GmbH überführt werden. Die bisherige Loewe AG wäre allerdings nach Abschluss der Transaktion abgewickelt worden.
Mitinvestor Jan Gesmar-Larsen sowie die Münchner Käufer Constantin Sepmeier und Stefan Kalmund planten, die Marke Loewe für eine jüngere, design- und technikaffine Zielgruppe zu erschließen. Dabei sollte der Schwerpunkt auf Europa, Russland und China liegen. Außerdem hofften sie, die bereits im Sommer 2013 begonnene Kooperation mit dem chinesischen Unternehmen Hisense ausbauen zu können.
Der Kronacher TV-Hersteller hatte im Herbst 2013 Insolvenz angemeldet, seit Mitte Juli lief bereits ein Schutzschirmverfahren. Loewe betonte damals, dass der Geschäftsbetrieb in vollem Umfang und der vom Vorstand eingeleitete Sanierungsprozess fortgeführt würden. Die begleitenden Banken und die Bayerische Staatsregierung hatten ihre Unterstützung zugesagt.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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