Bericht: Google kämpft gegen Glass-Verbot am Steuer

Google hat in mindestens drei US-Staaten Lobbyarbeiter darauf angesetzt, Gesetze gegen die Nutzung von Glass am Steuer von Fahrzeugen zu verhindern. Das berichtet Reuters. Politiker in Delaware, Illinois und Missouri sollen davon überzeugt werden, dass es nicht nötig ist, den Einsatz der Augmented-Reality-Brille zu reglementieren.

Google-Mitgründer Sergey Brin trägt Glass (Bild: James Martin / CNET.com)

Insgesamt erwägen laut der Agentur inzwischen acht US-Staaten ein Verbot der einglasigen Brille. Sie ist derzeit nur in einem an Entwickler gerichteten Testprogramm zum Preis von 1500 Dollar erhältlich – und nur in den USA.

Die drei genannten Staaten haben eine Reuters-Anfrage pflichtgemäß bejaht, während New York, Maryland und West Virginia angaben, bisher nicht von Google kontaktiert worden zu sein. Behördenvertreter aus New Jersey und Wyoming haben bisher nicht mit einer Offenlegung von Lobby-Einflüssen reagiert.

Googles Hauptargument in den Gesprächen soll sein, dass die Brille ja noch nicht einmal erhältlich sei und eine Vorschrift dazu also verfrüht. Der demokratische Abgeordnete Ira Silverstein aus Chicago hält das jedoch für ein Ablenkungsmanöver. Schließlich sei die allgemeine Verfügbarkeit ja längst geplant. Von Silverstein stammt der in Illinois diskutierte Gesetzesvorschlag.

News.com hat zu der Frage die Meinung eines erfahrenen Glass-Nutzers eingeholt, Chris Barrett: „2013 bin ich über 2500 Meilen mit Google Glass gefahren, und kann daher sicher sagen, das Glass Leben retten wird.“ Es sei einfach so viel sicherer als wenn die Leute ständig weg von der Straße auf ihr Mobiltelefon blickten. Bald werde es wohl auch einen Fahrzeugmodus für die Brille geben.

„Ich stelle mir vor, dass man dann nur noch Informationen erhält, die während der Fahrt wichtig sind. Man könnte zum Beispiel Nachrichten des Partners zulassen, die einem dann vorgelesen würden. Nachrichten anderer Kontakte würde man erst bei der nächsten Pause erhalten.“

Google selbst hat die Gespräche mit Politikern bestätigt und mit missionarischem Eifer begründet: „Technische Anliegen sind derzeit ein wichtiger Teil politischer Diskussionen in mehreren Staaten. Wir halten es für wichtig, Teil dieser Diskussion zu sein und den Politikern beim Verständnis von neuen Technologien wie Glass zu helfen. Glass befindet sich derzeit nur in den Händen einer kleinen Gruppe, aber nach unserer Erfahrung realisieren die Leute, wenn sie Glass selbst ausprobieren, dass es nicht stören soll, sondern die Verbindung zur umgebenden Welt vertiefen.“

[mit Material von Chris Matyszczyk, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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