Ein Samsung-Manager hat auf dem Mobile World Congress zugesichert, dass das Unternehmen noch in diesem Jahr 64-Bit-Prozessoren auf den Markt bringen wird. „64-Bit ist sehr wichtig … in dem Sinn, dass es eine echte Nachfrage gibt, egal ob es wirklich benötigt wird oder nicht“, sagte Kyushik Hong, Vizepräsident für Marketing der Prozessorsparte LSI, zu News.com. „Wir arbeiten aktiv daran.“
Dass die Exynos-Prozessorreihe den Sprung auf 64-Bit im Augenblick noch nicht vollzogen habe, sei aber kein Problem, da es noch an Unterstützung durch Android mangle, erklärte Hong. „Unser Chip wird fertig sein, wenn das Betriebssystem und das Ökosystem auf 64-Bit umstellen. Wir sind ziemlich sicher, dass wir nicht der Flaschenhals sein werden.“
Apple hatte 64-Bit-Technik vergangenes Jahr eingeführt und damit für einiges Aufsehen gesorgt – unter anderem in Reihen von Samsung. Das Unternehmen hat allerdings den Vorteil, dass es neben der Hardware – bis hinunter zum eigenen Prozessor A7 – auch die Software kontrolliert. Da 64-Bit-Anwendungen nicht unbedingt schneller sind als 32-Bit-Anwendungen, aber bis zu doppelt so groß, war Apples auf viel Skepsis gestoßen, aber letztlich konnte es durch hervorragende Benchmark-Leistungen überzeugen.
Anders als Samsung haben Qualcomm (Snapdragon 610 sowie 615) und Intel (Atom-Generation Merrifield) auf dem Mobile World Congress 64-Bit-Chips für Smartphones vorgestellt. Nvidia gab schon im Januar auf der CES Details seiner 64-Bit-Lösung Tegra K1 heraus.
Die Samsung-Exynos-Chips nutzt der Hersteller nicht zuletzt selbst in Geräten wie dem Note 3. Dieses Phablet kommt mit 3 GByte Speicher auch der Speicherbegrenzung der 32-Bit-Technik (nämlich 4 GByte) bisher am nächsten. Doch das Halbleitergeschäft Samsung LSI bemüht sich Hong zufolge, mehr externe Kunden zu gewinnen. „Es gibt eine klare Trennung zwischen Samsung Mobile und Samsung System LSI. Das wissen auch unsere Kunden zu schätzen, wenn sie erst einmal angefangen haben, mit uns zusammenzuarbeiten.“
Wie Intel bemüht sich Samsung derzeit, das Mobilfunkmodul ins System-on-a-Chip zu packen – ein Bereich, wo Qualcomm derzeit führend ist. Das Samsung Galaxy Win nutzt aber Hong zufolge schon einen eigenen Prozessor mit integriertem LTE. Der ziele allerdings eher auf Mittelklasse und Low-End ab. Integrierte Chips fürs High-End sind noch in der Vorbereitung. „Wir sehen im Augenblick mehr Chancen im Mittelklasse- und Low-End-Bereich, wo integrierte Lösungen sinnvoller scheinen“, sagt der Manager. „Wir haben aber eine Roadmap voll unterschiedlichster Ansätze.“ Dort finde sich auch ein separater Modem-Chip, zu dem man derzeit aber noch nichts ankündigen könne.
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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