Mozilla denkt darüber nach, Software-Updates für Smartphones mit Firefox OS nicht nur über Mobilfunkanbieter bereitstellen zu lassen, sondern sie auch selbst via WLAN zu verteilen. Anders als bei Android müssten Telefon-Besitzer dann nicht auf eine von den Carriern angepasste Version des Betriebssystems warten.
„Wir wollen diese Grenzen einreißen“, sagte Mozilla-CTO Brendan Eich auf dem Mobile World Congress gegenüber News.com. „Wir glauben, wir können den Leuten WLAN-Aktualisierung über Mozilla anbieten.“ Das würde bedeuten, dass ein Nutzer sein Gerät sofort aktualisieren kann, sobald Mozilla eine neue OS-Version oder ein Sicherheitsupdate veröffentlicht, statt darauf warten zu müssen, dass der Gerätehersteller die Software anpasst, testet und über den Netzbetreiber verteilen lässt.
Allerdings bremste Eich zugleich die Erwartungen: „Noch sind wir nicht so weit.“ Die Aktualisierung eines OS ist aus Sicht von Carriern immer ein kritisches Unterfangen, da sie keinen Ausfall des Geräts und damit einhergehende Kundensupportprobleme riskieren wollen.
Generell sind Betriebssystem-Updates ein heikler Punkt bei Smartphones. Während iOS-Nutzer ihr System meist relativ schnell nach dem Release eines Updates aktualisieren können, brauchen Android-Nutzer deutlich mehr Geduld. Hier kann es auch sein, dass sogar Mittelklasse-Geräte nach kurzer Zeit keine aktualisierte OS-Version mehr erhalten. Dadurch müssen Nutzer auf die neusten Funktionen verzichten, sind eventuell Sicherheitsrisiken ausgesetzt und Entwickler kämpfen mit der Anpassung ihrer Apps an ältere Geräte.
Vor einem ähnlichen Fragmentierungsproblem steht auch Firefox OS. Obwohl der Release-Zyklus für Mozillas Mobilbetriebssystem doppelt so lang ist wie der des zugrundeliegenden Browsers Firefox – drei Monate statt sechs Wochen -, ist dies für einige immer noch zu schnell. Beispielsweise ließ Alcatel das Update auf Firefox OS 1.2 aus, weil es auf seinen Geräten noch Probleme mit Version 1.1 hatte.
Seit dem Start im Juli 2013 in Spanien ist Firefox OS auf Expansionskurs. Inzwischen sind Geräte mit dem Mozilla-Betriebssystem auf 15 Märkten erhältlich, hauptsächlich in Osteuropa und Lateinamerika. „In den nächsten Monaten werden zwölf weitere Märkte hinzukommen“, sagte Jay Sullivan, Mozillas geschäftsführender CEO, auf dem MWC. „Im späteren Jahresverlauf werden wir uns besonders auf Afrika und Asien konzentrieren.“
Parallel arbeitet Mozilla auch daran, die 50-Dollar-Marke für Firefox-Smartphones zu durchbrechen. Als Preisziel peilt es 25 Dollar an. Mit der verfolgten Low-End-Strategie will es eine Marktnische füllen. Auf dem MWC haben seine Partner zahlreiche neue Smartphone-Modelle vorgestellt. ZTE zeigte beispielsweise das Open C und Open II, Alcatel das One Touch Fire S, Fire E und Fire C. Mit dem One Touch Fire 7 bringt Alcatel zudem ein erstes Firefox-OS-Tablet auf den Markt. Als neuen Partner für sein Mobilbetriebssystem konnte Mozilla in Barcelona Huawei bekannt geben, das mit dem Y300 ein 4-Zoll-Smartphone mit Dual-Core-CPU, 512 MByte RAM und 5-Megapixel-Kamera anbieten will.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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