Ebay-Gründer und Chairman Pierre Omidyar hat sich öffentlich gegen die „falsche und täuschende“ Einmischung des Großaktionärs Carl Icahn zur Wehr gesetzt. Er schreibt, Icahn stelle „substanzlose Behauptungen über unser Unternehmen“ auf und „beschädigt bewusst die Integrität unserer Direktoren.“
Dem Brief von Omidyar war am Montag einer von Icahn vorangegangen. Der Investor nannte CEO John Donahue inkompetent. Er teilte auch an zwei andere Investoren aus, die zugleich dem Aufsichtsrat angehören, also Direktoren sind: nämlich Wagniskapital-Spezialist Marc Andreessen und Intuit-Gründer Scott Cook. Diese beiden stellen Icahn zufolge eigene Gewinne höher als das Interesse der Firma.
Damit ließ es Icahn aber nicht bewenden. Am Mittwoch reichte er einen zweiten öffentlichen Brief an die Ebay-Aktionäre nach. Darin forderte er, Andreessen und Cook aus dem Aufsichtsrat zu verbannen. Ebays Führung sei „funktionsgestört“. Sein Fazit: „Lassen Sie uns dieses Affentheater beenden.“
Der Konflikt geht aber noch etwas weiter zurück: Anlässlich von Ebays Quartalsmeldung im Januar hatte Icahn schon vorgeschlagen, den Bezahldienst Paypal aus dem unternehmen auszugliedern. Dies lehnte die Unternehmensführung ab. Omidyar, der selbst weiter der größte Einzelaktionär von Ebay ist, nahm nun Donahue ebenso wie Andreessen und Cook in Schutz. Zuvor hatte Ebay schon eine Gegendarstellung veröffentlicht.
Icahn hat sich im vergangenen Jahr auch schon bei Dell und Apple mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen unbeliebt gemacht. Für Dell unterbreitete er ein mit dem von Gründer Michael Dell konkurrierendes Angebot. Und Apple drängte er über Monate hinweg immer wieder, sein Aktienrückkaufprogramm auszuweiten. Er hält den Konzern aus Cupertino für deutlich unterbewertet. In beiden Fällen zog sich Icahn letztlich zurück, nachdem ihm die Gegenpartei zumindest einen kleinen Schritt entgegengekommen war.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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