Ein Manager des US-Glasherstellers Corning hat sich negativ über Saphirglas geäußert, das Apple offenbar in kommenden Produkten einsetzen wird. „Wir sehen jede Menge Nachteile von Saphir gegenüber Gorilla-Glas. Es ist ungefähr zehnmal so teuer. Es ist etwa 1,6-mal so schwer. Es ist wenig umweltfreundlich. Es erfordert etwa 100-mal so viel Energie, um Saphirkristalle zu erzeugen, wie bei Glas.“
Tony Tripeny, Senior Vice President von Corning Glass, nannte auf einer Konferenz von Morgan Stanley aber noch andere Nachteile: „Saphirglas lässt weniger Licht durch, was entweder einen dunkleren Bildschirm oder eine kürzere Akkulaufzeit bedeutet. Und es bricht auch. Während ich es für ein kratzresistentes Produkt halte, bricht es auch, und in unseren Tests hat sich gezeigt, dass Gorilla-Glas 2,5-mal mehr Druck standhalten kann. Deshalb halten wir das nicht für einen attraktiven Branchentrend bei Heimelektronik.“
Tripeny beantwortete damit Fragen des Analysten James Fawcett auf der Veranstaltung Morgan Stanley Technology, Media & Telecom Conference. Der Name des Unternehmens Apple fiel nicht, Fawcett sprach in seiner Fragestellung aber unzweideutig von „einem großen Hersteller von Smartphones und anderen Geräten“. Auf Tripenys Antwort hin wollte er wissen, ob eine Massenherstellung von Saphirglas nicht vielleicht den Preis drücken und es zu einer Konkurrenz zu Gorilla-Glas machen könne.
Der Corning-Manager antwortete: „Ich glaube, hier spielen drei Faktoren zusammen. Die Formung dauert etwa 4000-mal länger als bei Gorilla-Glas, bei einer signifikant höheren Schmelztemperatur. Die Härte macht die maschinelle Bearbeitung schwierig und teuer. Die Kosten pro Einheit steigen exponentiell, denn wenn während des Kristallwachstums Probleme auftreten, muss man sie letztlich herausscheiden. Und anders als bei Glas, wo wir Techniken entwickelt haben, durch die wir große, makellose Stücke bekommen, gibt es bei den [Saphir-]Kristallen immer ein Problem mit der Ausbeute. Diese Dinge machen es teurer.“
Apple setzt Saphir in der Glasabdeckung für die Fotolinse im iPhone 5 ein, aber auch im Fingerabdruckscanner des iPhone 5S. Es verfolgt offenbar große Ziele mit dem Mineral – dem zweithärtesten nach Diamant. Unter anderem hat es schon ein Patent auf eine Methode beantragt, um ein Heimelektronik-Gerät aus Saphir herzustellen.
Im Januar erhöhte Apple-CEO Tim Cook die Erwartungen, als er andeutete, die von Apple für seinen Partner GT Advanced Technologies in Arizona eingerichtete Fabrik arbeite an einer „großen Sache“. Er wollte aber nicht sagen, an welcher. Er sei davon überzeugt, dass „die Menschen Überraschungen lieben.“
GT Advanced hatte auf dem Mobile World Congress 2013 eine Bildschirmabdeckung aus synthetischem Saphir vorgestellt – also jenem Aluminiumoxid mit der chemischen Formel Al2O3, das sonst als (vorzugsweise blauer) Edelstein bekannt ist. Es weist die 2,5- bis 3-fache Stärke von Glas auf – und kostet drei- bis viermal so viel.
[mit Material von Brooke Crothers, News.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.
Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…
Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…