Yahoo will bei seinen Diensten in Zukunft keine Anmeldung mehr mit Google- oder Facebook-Konten zulassen. Ohne Registrierung bei Yahoo sollen auch Angebote wie Flickr oder Fantasy Sports nicht mehr nutzbar sein. Ein Sportdienst für College-Basketball setzt bereits eine Yahoo-ID voraus, und bei allen weiteren Services soll die Änderung sukzessive eingeführt werden.
„Yahoo arbeitet laufend daran, die Nutzererfahrung zu verbessern, und dazu gehört auch der Anmeldevorgang für Yahoo Sports Tourney Pick’Em“, erklärte eine Yahoo-Sprecherin gegenüber News.com. „Dieses neue Verfahren, bei dem der Nutzer um die Anmeldung mit einem Yahoo-Nutzernamen gebeten wird, erlaubt uns, die beste personalisierte Erfahrung für jeden anzubieten.“
Nach und nach soll bei allen Angeboten von Yahoo die Möglichkeit entfallen, sich auch über Google oder Facebook anzumelden – einen zeitlichen Rahmen dafür enthüllte die Yahoo-Sprecherin aber nicht. CEO Marissa Mayer macht damit eine 2010 und 2011 von der damaligen Yahoo-Chefin Carol Bartz umgesetzte Strategie rückgängig.
Schon länger setzt Mayer auf eine zunehmende Personalisierung der Dienste. Technologische Fortschritte bei Bilderkennung, Spracherkennung und Übersetzungen erlaubten es in Zukunft weit besser, Dinge im Zusammenhang zu verstehen. Nicht zuletzt aus dem “sozialen Kontext” könne sich ein Fluss von Informationen ergeben – ein für den individuellen Nutzer zusammengestelltes Internet.
“Wir stellen einen geordneten Fluss von Informationen bereit, ein für Sie geordnetes Web, das auch auf Ihrem Mobiltelefon zugänglich ist”, erklärte Marissa Mayer. Das sei auch deshalb interessant, weil es Yahoo zurück zu seinen Wurzeln führe, erklärte sie in einem Interview über die Yahoo-Strategien.
Betanews berichtete zuerst über die entfallende Anmeldung via Google oder Facebook und erinnerte zugleich an die massiven Sicherheitsprobleme, die von einer Yahoo-Registrierung abhalten könnten. Ende Januar musste Yahoo nach einem Hackerangriff auf seinen E-Mail-Dienst die Passwörter einer nicht näher genannten Zahl von Nutzern zurücksetzen. Zuvor waren bis zu 2 Millionen Nutzer betroffen, als Cyberkriminelle über Werbung auf Yahoos Website Malware verbreiteten. Dem britischen Geheimdienst GCHQ gelang es, Webcam-Bilder von Millionen Yahoo-Nutzern abzufangen.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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