Bericht: Apple verschob 6 Milliarden Euro Gewinn von Australien nach Irland

Apple hat einem Bericht der Australian Associated Press zufolge in den vergangenen zehn Jahren fast 6 Milliarden Euro unversteuerte Gewinne von Australien nach Irland verlagert. Das soll aus Buchhaltungsunterlagen von Apples irischer Tochter Apple Sales International hervorgehen, die dem australischen Medienunternehmen Fairfax Media vorliegen.

2013 habe Apple in Australien nach eigenen Angaben lediglich einen Gewinn vor Steuern von 88,5 Millionen Australischen Dollar erwirtschaftet, meldet Australian Financial Review (AFR). Zuvor habe der iPhone-Hersteller schätzungsweise zwei Milliarden Australische Dollar für die Nutzung von geistigem Eigentum über Singapur nach Irland überwiesen. Mit Irland wiederum habe Apple 2009 ein geheimes Steuerabkommen abgeschlossen.

In den vergangenen fünf Jahren habe Apple Sales International einen Profit von mehr als 100 Milliarden Dollar gemeldet. Die Buchhaltungsunterlagen zeigen laut AFR, dass Apple auf 1000 Dollar Gewinn nur weniger als 50 Cent Steuern bezahlt habe.

Im Januar hatten die Finanzminister der G20-Staaten entschieden, bis November Steuerschlupflöcher zu schließen. Ab 2015 will die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zudem Informationen über Steuerangelegenheiten austauschen.

Der parteilose australische Senator Nick Xenophon forderte AFR zufolge die Regierung auf, zu handeln. „Wenn es um Steuerzahlungen geht, dann scheint es, als sei dieser Apfel faul“, sagte Xenophon am Donnerstag in Canberra. „Falls das wahr ist, dann ist es ein Skandal.“

Auch andere multinationale Konzerne verbuchen ihre Gewinne über eine in Irland registrierte Tochter, um Steuern zu sparen. Obwohl dieses Verfahren vollkommen legal ist, kündigte Irland im Oktober 2013 an, eines der von Apple genutzten Schlupflöcher zu schließen. Auch andere europäische Länder wie Italien und Großbritannien prüfen die Steuerpraktiken von Apple sowie Google und Amazon.

[mit Material von ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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