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Wagniskapital-Investitionen in deutsche IT-Start-ups steigen leicht

In deutsche Start-ups aus der IT- und Internetbranche wurden 2013 insgesamt 254,8 Millionen Euro Wagniskapital investiert. Das entspricht einem Plus von rund 15 Millionen Euro oder 6 Prozent gegenüber 2012, wie der Hightech-Verband Bitkom und der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) mitteilen.

Berlin konnte seine Position als Venture-Capital-Hauptstadt weiter ausbauen. Mit 136,2 Millionen Euro floss erneut mehr als die Hälfte des ausgezahlten Wagniskapitals an Start-ups aus der Bundeshauptstadt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg um 10 Prozent oder knapp 13 Millionen Euro.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 262 junge IT-Unternehmen mit Wagniskapital finanziert, sieben weniger als 2012. Der Löwenanteil der Mittel entfiel auf Start-ups aus den Bereichen Internet und Software, an Hardware-Start-ups gingen insgesamt nur 17,4 Millionen Euro. Erfasst werden dabei die tatsächlich geflossenen Mittel von Investoren an Unternehmen, nicht die Finanzierungszusagen.

Im Vergleich der Bundesländer liegt Berlin mit 136,2 Millionen Euro in 73 Start-ups deutlich vor Bayern mit 45,7 Millionen Euro für 41 junge Unternehmen. Allerdings konnten bayerische Start-ups ihre Investitionen verglichen mit 2012 von damals 34,2 Millionen Euro um rund ein Drittel (34 Prozent) steigern. Hamburg (13,3 Millionen Euro für 18 Start-ups) liegt auf dem dritten Platz vor Nordrhein-Westfalen (12,1 Millionen Euro für 20 Start-ups). Deutlich zurückgefallen – von Platz drei auf sechs – ist Baden-Württemberg. Hier wurden 8,6 Millionen Euro in 11 junge Unternehmen investiert. Im Vorjahr waren es noch 23,7 Millionen Euro gewesen.

„Es ist erfreulich, dass 2013 wieder mehr Risikokapital in die deutsche Start-up-Szene geflossen ist, von einem Finanzierungsboom kann man allerdings nicht sprechen“, sagt Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz. In anderen Ländern wie den USA oder Israel stehe ein Vielfaches an Venture Capital für Gründer zur Verfügung. Deutschland müsse aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren.

„Schwierig ist nach wie vor auch die Wachstumsfinanzierung. Um schneller zu expandieren und stärker zu wachsen, sind deutlich größere Finanzierungsrunden notwendig“, so Dietz weiter. „Ein Grund dafür ist sicher auch, dass kein großer US-Investor ein Büro in Deutschland hat. Deutsche Start-ups sind immer noch zu wenig auf dem internationalen Radar der Geldgeber. Hier müssen Wirtschaft und Politik gemeinsam für mehr Aufmerksamkeit sorgen.“ Für eine florierende Gründerszene und einen Innovationsstandort sei Venture Capital unverzichtbar.

BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs sieht Deutschland auf einem guten Weg, es habe aber noch Potential. „Es freut uns, dass im Koalitionsvertrag Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen für Venture Capital angekündigt wurden. Das Umfeld muss attraktiver werden. Zum Beispiel brauchen internationale und deutsche Investoren steuerliche Anreize, damit diese in deutsche Fonds investieren. Wenn die Politik eine Gründerrepublik Deutschland möchte, reicht es nicht, nur davon zu sprechen.“

ZDNet.de Redaktion

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