CeBIT: Vodafone präsentiert Verschlüsselungs-App „Secure Call“

Vodafone hat zusammen mit Secusmart auf der heute offiziell eröffneten CeBIT in Hannover die Verschlüsselungs-App Secure Call vorgestellt. Sie soll die auf Angela Merkels „Kanzler-Phone“ eingesetzte Sprachverschlüsselung auch großen Firmen, Mittelständlern und Privatpersonen verfügbar machen. Die „günstige“ Anwendung ist laut Vodafone auf allen führenden Smartphones einsetzbar. Einen konkreten Preis hat es jedoch noch nicht genannt.

Secusmart hat auch die vom BSI zugelassene SecuSuite for Blackberry 10 entwickelt, die vergangenes Jahr auf der CeBIT vorgestellt wurde und im Kanzler-Phone zum Einsatz kommt. Sie soll nicht nur Telefonate und SMS, sondern auch das Surfen im Internet sowie die persönlichen Daten des Anwenders wie Termine, Notizen und Kontakte schützen.

Die jetzt präsentierte App Secure Call stellt Sprachverschlüsselung plattformunabhängig zur Verfügung. „Mit Secure Call schmieden wir eine wirksame Waffe gegen Lauschangriffe – für alle, denen der Schutz ihres geistigen Eigentums besonders am Herzen liegt“, sagte Vodafone-CEO Jens Schulte-Bockum. Mit Secusmart habe Vodafone den idealen Partner gefunden.

Allerdings ist diese Partnerschaft nicht ganz neu. Beide arbeiten bereits seit gut zwei Jahren hinsichtlich einer Verschlüsselungs-SIM-Karte zusammen. Das Vodafone-Angebot „Secure SIM“ wurde zusammen von den beiden Firmen mit Giesecke & Devrient entwickelt und erstmals zur CeBIT 2011 als Pilotprojekt gezeigt. Allerdings scheint es den Projektstatus immer noch nicht verlassen zu haben, erklärt Vodafone doch, es sei „demnächst verfügbar“. Möglicherweise hat man aber mit der App einfach auch einen unkomplizierteren und leichter gangbaren Weg gefunden.

„Secure Call wird Gespräche genauso sicher verschlüsseln wie unser Kanzler-Phone. Die App ist außerdem auf den wichtigsten Betriebssystemen einsetzbar. Das macht sie für Unternehmen besonders einfach. Mit Secure Call kann bald jedermann so sicher wie unsere Regierung telefonieren“, wirbt Secusmart-Chef Hans-Christoph Quelle.

Die Deutsche Telekom hatte zum Mobile World Congress Ende Februar in Barcelona eine Sicherheitsoffensive für Smartphones angekündigt. Der Konzern gründete bereits im Sommer 2012 das Tochterunternehmen Trust2Core, das die Technologie SIMKo3 entwickelt hat. Diese ist nicht nur für Smartphones gedacht, ein Prototyp des Sicherheitskonzeptes für Tablets wurde im Herbst 2013 zur Fachmesse it-sa gezeigt. Eine Lösung für Googles Mobilbetriebssystem Android hat Trust2Core schon vorgestellt. Grundprinzip ist ein Mikrokern, der nach dem Einschalten des Handys geladen wird und zwar, noch bevor das Betriebssystem selbst startet.

Auch Digitrade zeigt auf der CeBIT (Halle 12, Stand 46) eine Verschlüsselungs-App für Smartphones. Chiffry unterstützt Messaging- und Telefonie-Funktionen. Anwender können mit ihr vertrauliche Nachrichten, Bilder, Videos, Kontakte und Standorte austauschen sowie abhörsicher telefonieren, verspricht der Anbieter aus Teutschenthal in Sachsen-Anhalt. Technische Vorkenntnisse seien dafür nicht erforderlich, da alle Kommunikationsprozesse über eine einfache Kontaktliste verwaltet und abgewickelt würden.

Die Verschlüsselung mit 256 Bit AES erfolgt automatisch. „Die Vertraulichkeit und Integrität der Kommunikation ist damit jederzeit sichergestellt“, sagte Digitrade-Geschäftsführerin Manuela Gimbut. Zu den weiteren Sicherheitsmerkmalen zählten ein Schlüsseltausch auf Basis der Elliptische-Kurven-Kryptografie (512 Bit ECDH) sowie eine Benutzeridentifizierung mittels spezieller Zertifikate. Der Fälschungsschutz aller mit Chiffry versendeter Nachrichten und Inhalte werde obendrein durch sichere Signaturen gemäß dem 512-Bit-ECDSA-Standard gewährleistet. Die App soll ab Mitte März für Geräte mit Android und iOS verfügbar sein.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

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ZDNet.de Redaktion

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