Bei seiner Pressekonferenz auf der heute begonnenen CeBIT in Hannover hat AVM auch eine Bilanz zu den im Frühjahr erfolgten Angriffen auf seine Fritzbox-Router gezogen. Demnach sind dem Berliner Hersteller selbst 80 betroffene Nutzer bekannt. Hinzu kämen eventuell noch Fritzbox-Besitzer, die sich direkt an den Netzbetreiber gewandt hätten. Um den Schutz zu verbessern, denkt AVM nun darüber nach, Updates für die Router künftig vermehrt automatisiert zu verteilen.
AVM-Geschäftsführer Johannes Nill betonte in Hannover nochmals, dass man sofort nach Bekanntwerden eines ersten Angriffsverdachts das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Landeskriminalamt eingeschaltet habe. Letzteres spreche ganz klar von einem Fall organisierter Kriminalität. Über den Stand der Ermittlungen, die „weiter auf Hochtouren“ liefen, durfte AVM keine detaillierten Angaben machen. Auch zum finanziellen Ausmaß des Schadens wollte sich Nill auf Nachfrage von Journalisten nicht äußern. Er erklärte aber, der Schaden sei durch das schnelle Unterbinden der Geldflüsse und die Kulanz der Provider in Grenzen gehalten worden.
Zugleich kündigte der Hersteller Maßnahmen an, um derlei Vorfälle künftig zu vermeiden. Laut Technikchef Peter Faxel denkt man darüber nach, wie sich die bisher schon eingesetzten internen und externen Prüfroutinen für Code und Produkte verbessern lassen. Dabei wolle man auch mit externen Experten zusammenarbeiten.
„Wir ziehen unsere Schlüsse aus den Vorfällen der vergangenen Monate und werden künftig noch strenger sein“, versprach Geschäftsführer Nill. Zu den Konsequenzen aus den Ereignissen gehöre auch, sich Wege zu überlegen, wie man Kunden künftig effizienter dazu bewegen könne, Updates einzuspielen. Dabei schließe man auch nicht aus, Updates in größerem Umfang als bisher automatisiert zu verteilen. „Gehen Sie davon aus, dass Sie da in den kommenden Monaten noch etwas von uns hören“, sagte Nill den in Hannover anwesenden Medienvertretern.
Dabei werde man jedoch behutsam vorgehen, betonte der AVM-Geschäftsführer. Denn aus den Gesprächen mit Anwendern sei AVM bekannt, dass nicht alle Nutzergruppen – gemeint sind wohl vor allem Power-User oder gewerbliche Anwender – völlig automatisch verteilte Updates gutheißen. Dies werde man berücksichtigen. Denkbar sei etwa, Nutzern die Möglichkeit zu geben, automatisches Updates durch eine einmalige, vorangehende Registrierung quasi zu „bestellen“.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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