Im Vorfeld der nächste Woche startenden Game Developers Conference in San Francisco haben Mozilla und Epic eine Webversion der Unreal Engine 4 vorgestellt. Die leistungsfähige Grafikengine läuft in Firefox und anderen Browsern ohne Plug-ins und ermöglicht webbasierte Spiele mit High-End-Grafik.
Wie schon im vergangenen Jahr angekündigt, wird die schnellere Grafikverarbeitung im Browser durch die JavaScript-Code-Optimierung ASM.js und den JavaScript-Compiler Emscripten ermöglicht. Mozilla selbst bezeichnet den inzwischen erzielten Fortschritt bei der Geschwindigkeit als „rasant“. Als ASM.js vor einem Jahr vorgestellt wurde, erreichte es etwa die doppelte Geschwindigkeit von „regulärem“ JavaScript, aber nur 40 Prozent des Tempos von nativem Code. Durch die innerhalb des vergangenen Jahres vorgenommenen Optimierungen läuft ASM.js nun etwa mit zwei Dritteln der Geschwindigkeit nativen Codes.
Laut Mozilla-CTO und JavaScript-Erfinder Brendan Eich hat die neue Technik entscheidend dazu beigetragen, dass Browser Games inzwischen den Punkt erreicht haben, an dem sie „nahezu nicht mehr unterscheidbar“ von Spielen sind, die heruntergeladen und installiert werden müssen. „Indem sie Emscripten zur Kompilierung von C und C++ in ASM.js nutzen, können Entwickler ihre Spiele fast mit nativer Geschwindigkeit ausführen. Dadurch können sie die Entwicklung fürs Web wie die für jede andere Plattform angehen“, sagt Eich.
Schon die Unreal Engine 3 war das Grundgerüst für einige der optisch beeindruckendsten und beliebtesten Spiele. Der Nachfolger Unreal Engine 4 soll Entwicklern die Nutzung nochmals vereinfachen. „Unreal Engine 4 wurde für die nächste Generation von Spielen von Grund auf überarbeitet. Wir haben unseren proprietären objektorientierten UnrealScript-Code entfernt und eine reine C++-Engine mit klarem, erweiterbarem Code entwickelt“, erklärte ein Epic-Sprecher. „Die große Bandbreite an von Entwicklern genutzten integrierten Systemen und Tools bleibt (mit Verbesserungen) erhalten, so dass es weiterhin ein gewohnter Entwicklungspfad für Leute ist, die mit der Unreal Engine 3 vertraut sind.“
Firefox ist bisher der einzige Browser, der ASM.js auf dem Desktop und unter Android vollständig unterstützt. Google hat zwar schon Interesse bekundet, setzt bisher aber auf eigene Ansätze wie Native Client. Mozillas Entwicklungsdirektor Vladimir Vukicevic hofft, dass das Interesse seitens Spielefirmen andere Browserhersteller vom Wert von ASM.js überzeugen wird. „Dadurch dass wir es einführen, werden andere Browseranbieter hoffentlich Druck spüren. Wir führen bereits Gespräche über eine Standardisierung von ASM.js“, sagte er. Zugleich merkte er an, dass Microsoft erst vergangenes Jahr mit Internet Explorer 11 Support für die Grafikschnittstelle WebGL eingeführt habe.
ASM.js eignet sich Vukicevic zufolge aber für mehr als nur Spiele. „Es erlaubt Entwicklern, Probleme im nativen Raum zu lösen, die im Web nicht existieren, etwa Spracherkennung, Sprachsynthese, die Optimierung von Teilen einer App und Bildverarbeitung.“
[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]
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