Vodafone hat den Kauf des spanischen Kabelnetzbetreibers Ono für 7,2 Milliarden Euro vereinbart. Es übernimmt Reuters zufolge auch dessen Schulden in Höhe von rund 3,3 Milliarden Euro. Der britische Konzern stärkt damit seine Präsenz auf dem Kontinent; er hofft binnen vier Jahren auf Kosteneinsparungen durch Synergien in Höhe von 240 Millionen Euro jährlich.
Ono bietet in Spanien neben Pay-TV auch Mobil- und Festnetzkommunikation an. 2013 belief sich sein berichteter Betriebsgewinn auf 1,5 Millionen Euro. Dabei zahlte sich eine Umstellung auf Unternehmenskunden und verstärktes Mobilfunk-Engagement aus. Das Unternehmen versorgt mehr als 1,9 Millionen Kunden.
Laut CEO Vittoria Colao will Vodafone so zum Qualitätsmarktführer in Spanien werden. Das Netz von Ono sieht es als Ergänzung zu seinem Glasfaser-Ausbau Fiber to the Home (FTTH). Binnen zwei Jahren ist es außerdem die dritte Übernahme eines europäischen Breitband-Providers durch Vodafone. Vergangenes Jahr hatte es Kabel Deutschland für 7,7 Milliarden Euro aufgekauft, und in Spanien beschloss es einen gemeinsamen Glasfaserausbau mit Orange.
Vodafone hatte Ono letztes Jahr schon mehrere Kaufangebote unterbreitet. Sie wurden jedoch abgelehnt. Stattdessen plante der Netzbetreiber zunächst einen Börsengang, um nun doch in einen Verkauf einzuwilligen.
Im Januar hatten die Vodafone-Aktionäre einem Verkauf eines 45-prozentigen Anteils am US-Funknetzbetreiber Verizon Wireless zugestimmt. Dies brachte Vodafone bis zu 119 Milliarden Dollar in bar und Aktien, wovon 84 Milliarden Dollar (60 Milliarden Euro) an die Aktionäre gehen sollen, während Verizon wieder volle Kontrolle über seine Mobilfunktochter erlangte.
Erst im August 2013 hatte Vodafone seine Geschäftseinheiten für Nord-, Süd- und Mitteleuropa wieder zusammengelegt – nur ein Jahr nach der Aufteilung. Die Leitung übernahm der 2012 von T-Mobile USA gekommene Philipp Humm, der seit 1. Oktober 2013 den Titel eines CEO Vodafone Nord- und Zentraleuropa trägt.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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