Samsung hat ein Software Development Kit für tragbare Technik – sogenannte Wearables – mit dem Betriebssystem Tizen verfügbar gemacht. Das bedeutet vor allem, dass Entwickler jetzt ohne großen Aufwand Apps für die Uhren Gear 2 und Gear 2 Neo schreiben können.
Die Gear 2 (ganz rechts) kommt im Gegensatz zur Gear Neo mit einer im Uhrgehäuse integrierten 2-Megapixel-Kamera (Bild: Samsung).In einer Erklärung heißt es, Samsung „fokussiert sich weiter auf die Zukunft tragbarer Technik und die Erweiterung der Möglichkeiten für App-Entwickler sowie Partner und Verbraucher.“ Die Samsung-Uhren sind als Zubehör für ein Smartphone gedacht. Anwendungen konzentrieren sich vorerst auf die Bereiche Fitness und Gesundheit, Shopping, Social Media und Nachrichten.
Samsung selbst stellt Atooma heraus, eine App, die einfache Skripte ermöglicht, um Inhalte automatisch auf die Uhr zu bringen – etwa mit Wenn-dann-Konstruktionen. Es erwähnt außerdem Banjo, das wichtige Nachrichten aus Sozialen Netzen auf der Uhr zeigt, und Dacadoo, das den Gesundheitszustand des Nutzers fortlaufend überwacht. Mit EasilyDo empfiehlt es zudem einen persönlichen Assistenten für die Uhr.
Allerdings steht Samsung vor einer schwierigen Aufgabe: Nicht nur seine Uhren selbst, auch das genutzte Betriebssystem Tizen kämpft noch um Anerkennung. Den Rückstand gegenüber Android und iOS sollte kürzlich ein mit 4 Millionen Dollar Preisgeld ausgestatteter Wettbewerb verkürzen.
Im Februar konnte die Tizen Association schon 15 neue Partner vorstellen, die zur Entwicklung des Mobilbetriebssystems beitragen wollen. Darunter finden sich der japanische Provider Softbank Mobile, der US-Netzbetreiber Sprint und der chinesische Handyhersteller ZTE. Zum Start im vergangenen November konnte Tizen 36 Mitglieder vorweisen. Zentrale Rollen spielen Intel und Samsung, aber auch so unterschiedliche Firmen wie Ebay, McAfee, Panasonic und Trend Micro arbeiten an Tizen mit. Die Entwicklung findet unter dem Dach der Linux Foundation statt.
Ein erstes Tablet mit Tizen hatte der Hersteller Systena im Oktober auf der Japan IT Week in Tokio ausgestellt. Es lief unter der OS-Version 2.1. Systena will das Tizen-Tablet ausschließlich in seinem Heimatmarkt Japan und vor allem für Entwickler anbieten.
Mitte Januar hat allerdings Japans größter Carrier NTT Docomo seine Pläne für ein von Samsung gefertigtes Smartphone mit Tizen OS auf Eis gelegt. Er begründet den Schritt damit, dass der japanische Markt noch nicht bereit für ein weiteres Mobilbetriebssystem abseits von Android und iOS sei: „Aktuell ist der Markt nicht groß genug, um drei Betriebssysteme zu unterstützen.“
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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