Oracle hat gestern nach Börsenschluss seine Bilanz für das dritte Fiskalquartal 2014 (bis 28. Februar) vorgelegt. Der Umsatz des Unternehmens erhöhte sich demnach um fünf Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg um zwei Prozent auf 2,57 Milliarden Dollar oder 0,56 Dollar je Aktie. Beide Kategorien blieben jedoch hinter den Erwartungen von Analysten zurück.
Die Wall Street hatte einen Profit je Aktie von 0,70 Dollar bei Einnahmen von 9,36 Milliarden Dollar vorausgesagt. Die Anleger konnte die vorgelegte Bilanz offenbar nicht überzeugen. Im nachbörslichen Handel sank der Kurs der Oracle-Aktie um 3,5 Prozent oder 1,36 Dollar auf 37,48 Dollar. Im Verlauf des gestrigen Tags war er zuvor um 1,62 Prozent auf 38,84 Dollar gestiegen. Das 52-Wochen-Hoch der Oracle-Aktie liegt bei 39,85 Dollar.
Die verpasste Prognose begründete Oracle mit Währungsschwankungen und dem starken Dollar. Nach Unternehmensangaben hätte der Non-GAAP-Aktiengewinn bei konstanten Wechselkursen bei 0,71 Dollar und damit knapp über den Erwartungen gelegen.
Die einzelnen Geschäftsbereiche meldeten fast durchweg positive Ergebnisse. Der Verkauf von neuen Softwarelizenzen und Cloud-Software-Abonnements brachte Oracle 2,42 Milliarden Dollar ein, vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Lizenzupdates und Support trugen 4,56 Milliarden Dollar zum Gesamtergebnis bei. Das entspricht einem Plus von fünf Prozent.
Selbst die Hardwaresparte, die in den vergangenen Quartalen stets Umsatzrückgänge verzeichnete, legte um sieben Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zu. Lediglich die Service-Umsätze gingen um vier Prozent auf eine Milliarde Dollar zurück.
Bei einer Telefonkonferenz mit Analysten lobte CEO Larry Ellison vor allem das Cloud-Geschäft. „Vor acht Jahren haben wir begonnen, alle unsere Anwendungen für die Cloud neu zu schreiben. Jetzt konkurrieren diese Fusion-, ERP-, HCM- und CRM-Anwendungen erfolgreich mit SaaS-Spezialisten wie Salesforce und Workday. SAP hat noch nicht begonnen, seine ERP-, HCM- und CRM-Applikationen für die Cloud neu zu schreiben. Das gibt uns die Möglichkeit, zum Marktführer bei Cloud-Anwendungen zu werden, und SAP als Anführer im gesamten Markt für Applikationen abzulösen.“
Co-Präsident Mark Hurd ergänzte, Oracles Cloud-Produkte seien schlichtweg besser als früher und es würden neue Funktionen eingeführt. Zudem stünden deutlich mehr Verkäufer hinter den Cloud-Anwendungen. Auch das Wachstum des Hardwaregeschäfts sei nachhaltig. Die Exa-Produktfamilie sei inzwischen für ein Drittel der Hardwareverkäufe verantwortlich.
Im laufenden vierten Quartal will Oracle laut Co-Präsidentin Safra Catz einen Non-GAAP-Gewinn zwischen 0,92 und 0,99 Dollar je Aktie erwirtschaften. Sie rechnet zudem mit Zuwächsen von bis zu zehn Prozent in den Bereichen Hardware, neue Softwarelizenzen und Cloud-Abonnements. Der Gesamtumsatz soll zwischen drei und sieben Prozent zulegen. Analysten erwarten einen Überschuss von 0,95 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 11,5 Milliarden Dollar, was einem Plus von fünf Prozent entspräche.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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