Lenovo hat einen Kaufvertrag für 21 Patentfamilien unterzeichnet. Es erwirbt sie für 100 Millionen Dollar in bar von der Rechteverwertungsgesellschaft Unwired Planet. Sie betreffen Mobilfunktechniken wie UMTS (3G) und LTE (4G), und es sind laut Pressemeldung auch „andere wichtige Mobility-Patente“ darunter.
Lenovos Chefsyndikus Jay Clemens kommentierte: „Diese Investition ist eine Erweiterung von Lenovos bestehender Sammlung an geistigem Eigentum. Das Unternehmen wird davon profitieren, während es wächst und dabei sein Geschäft mit Smartphones sowie im Bereich PC Plus in neue Märkte ausdehnt.“
Der Kauf soll innerhalb der nächsten 30 Tage abgeschlossen werden. Lenovo schützt sich mit dem Zukauf mutmaßlich vor Patentklagen, könnte aber auch selbst aktiv werden: Unwired Planet hat etwa 2012 schon Klagen gegen Apple und Google eröffnet.
Die US-Firma Unwired Planet war ein WAP-Pionier und bezeichnet sich als „Inventar des mobilen Internets“. Andere nennen es dagegen einen Patenttroll, da es selbst keine Produkte entwickelt oder herstellt, sondern nur bestehende Rechte verwertet. Es ist zuletzt sogar von Kalifornien nach Reno in Nevada umgezogen, das als besonders freundlicher Gerichtsstandort für die Inhaber von Schutzrechten gilt.
Diesen Monat eröffnete Unwired Patent eine weitere Klage, und zwar gegen Google, Huawei, HTC und Samsung. Sie nutzen ihm zufolge unberechtigt Kommmunikationspatente, die ursprünglich von Ericsson stammen.
Der Patentkauf flankiert Lenovos Vorstoß ins Mobilsegment, zu dem auch der Kauf von Motorola Mobility von Google gehört. Für die 2,91 Milliarden Dollar erhält Lenovo die Marke Motorola sowie das gesamte Produktportfolio inklusive der aktuellen Modelle Moto X und Moto G. Zudem überträgt Google mehr als 2000 Schutzrechte auf Lenovo, wobei es die Kontrolle über die Mehrheit der Patente behält, die es ursprünglich zusammen mit Motorola erworben hat.
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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