Die bankrotte Bitcoin-Wechselbörse Mt. Gox hat in einem nicht mehr genutzten Wallet 200.000 Bitcoins im Wert von fast 90 Millionen Euro „wiedergefunden„. Damit fehlen ihr statt 850.000 nur noch 650.000 Bitcoins. Die mit dem Konkursverfahren befassten Rechtsanwälte seien seit 8. März informiert, das Geld habe man auf Offline-Speicher übertragen, heißt es.
„Wir hatten geglaubt, in den alten Wallets seien keine Bitcoins mehr, aber am 7. März fanden wir 199.999,99 Bitcoins“, steht in einem jetzt von CEO Mark Karpeles vorgelegten Schreiben (PDF). Ein Wallet ist eine virtuelle Geldbörse.
Die japanische Wechselbörse Mt. Gox ist schon seit 7. Februar nicht mehr aktiv. Vergangenen Monat hat sie ein Konkursverfahren eingeleitet.
Nach Angaben von Mt. Gox vom Februar werden infolge einer Sicherheitslücke 750.000 Bitcoins von Kunden und 100.000 der Börse selbst gehörende Bitcoins vermisst. Diese Zahlen halten aber Hacker für unrichtig, die kürzlich das Reddit-Konto von Karpeles und seinen persönlichen Blog kaperten. Sie machten dort die Angabe, es seien 951.116 Bitcoins bei Mt. Gox hinterlegt worden – also gut 100.000 mehr als behauptet. Die Wechselbörse habe insgeheim einige der als gestohlen gemeldeten Bitcoins behalten.
Wenn Karpeles‘ jetzige Angaben richtig sind, wurde das vergessene Bitcoin-Depot wiedergefunden, bevor die Betrugsvorwürfe auftauchten. Allerdings kursiert schon seit Anfang Februar eine Vielzahl von Spekulationen und Verschwörungstheorien um Mt. Gox.
Diesen Monat hat schon eine weitere Bitcoin-Wechselbörse aufgegeben: die selbst ernannte „Bitcoin-Bank“ Flexcoin. Ihr wurden 896 BTC (400.000 Euro) entwendet. Ein Hacker scheint ein Konto eröffnet und anschließend eine Schwachstelle in der Plattform genutzt zu haben. Diese steckte im Code für die Weitergabe von Bitcoins zwischen Usern. „Indem er tausende gleichzeitige Anfragen verschickte, gelang es dem Angreifer, vor der Aktualisierung der Bilanz Bitcoins von einem Konto zum anderen zu verschieben, bis ein Konto überzogen war“, heißt es in Flexcoins Darstellung der Ereignisse. Dies wurde mit mehreren Konten durchgeführt und letztlich der ergaunerte Betrag abgehoben.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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