Cisco will innerhalb der nächsten zwei Jahre in den Markt für Cloud-Computing einsteigen. Wie das Wall Street Journal berichtet, nimmt es dafür mehr als eine Milliarde Dollar in die Hand. Mit dem Geld will es Rechenzentren bauen und unter dem Schlagwort „Cisco Cloud Services“ Dienste für Firmenkunden entwickeln, wie sie Konkurrenten schon länger anbieten. Davon verspricht sich Cisco eine gesteigerte Profitabilität.
Unternehmenskunden werden die Services nutzen können, um Kundenbestellungen und die Lieferkette zu überwachen. Außerdem sollen Mitarbeiter damit eine sichere Plattform erhalten, um von anderen Geräten auf ihre Firmenrechner zuzugreifen. Firmen, die eine Bring-your-own-device-Politik (BYOD) einführen wollen, könnten die Dienste dabei helfen, ihr Netzwerk sicher zu halten.
Rob Lloyd, President of Development and Sales bei Cisco, sagte dem Wall Street Journal: „Unternehmen suchen nach neuen Wegen, IT einzusetzen. Jeder realisiert, dass die Cloud ein Mittel sein kann, um bessere Wirtschaftlichkeit [und] weniger Kosten zu erreichen.“
Einer der dominanten Player im Cloud-Markt ist Amazon, das mit seinen Amazon Web Services (AWS) jährlich einen Milliardenumsatz generiert. Cisco dürfte aber keine direkte Konkurrenz darstellen, weil es sich mit seinen Diensten auf den B2B-Bereich konzentrieren will. Beispielsweise sollen Telekomfirmen Ciscos Cloud im Paket mit internetbasierten Diensten nutzen, die sie an andere veräußern. Eine Kooperation besteht bereits mit dem australischen Carrier Telstra. Cisco wird ihm Service-Level-Agreements anbieten, die Telstra dann an seine Kunden verkaufen kann.
Ciscos Managing Director für die Region Australien und Neuseeland, Ken Boal, erklärte, dass Cisco einen Philosophiewandel vollziehen wolle hinsichtlich der Art, wie es Produkte auf den Markt bringt. Man sei auf dem Weg von einem reinen Hardware-Hersteller zu einem Unternehmen, das zusätzlich auch Software anbiete. Wie Cisco weiterhin mitteilte, will es seine Cloud so anpassen, dass sie zu Produkten von Microsoft und VMware kompatibel ist.
Zuletzt hatte das Unternehmen aus dem kalifornischen San Jose mit sinkenden Ergebnissen zu kämpfen. Das ist vor allem auf ein abgeschwächtes Auftragswachstum in aufstrebenden Märkten und dem Zögern großer Kunden bei der Erneuerung ihrer Produkte und Systeme zurückzuführen. Im zweiten Quartal 2014 verzeichnete Cisco einen Nettogewinn von 1,4 Milliarden Dollar oder 0,27 Dollar je Aktie. Der Non-GAAP-Aktiengewinn betrug 0,47 Dollar bei einem Umsatz von 11,2 Milliarden Dollar – beide Werte sanken damit gegenüber dem Vorjahresquartal um fast 8 Prozent.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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