Mozilla hat den bisherigen CTO Brendan Eich zum neuen Chief Executive Officer ernannt. Er löst Interims-CEO Jay Sullivan ab, der nach dem Weggang von Gary Kovacs im April 2013 den Posten übernommen hatte. Eich will sich nun in erster Linie um die Weiterentwicklung von Firefox OS kümmern. In einem Interview mit CNET sagte er, das Mobilbetriebssystem habe „höchste Priorität“.
Ziel sei es, mehr Nutzer und auch Entwickler für Firefox OS zu finden. „Das ist wie eine Zirkusnummer – man jongliert mit Tellern, während man einen Handstand-Überschlag rückwärts macht. Wir können uns nicht nur um Smartphones im untersten Preissegment bemühen, sondern müssen uns auch nach oben entwickeln.“ Er werde sich aber auch speziell um das geplante 25-Dollar-Smartphone kümmern.
Darüber hinaus kündigte Eich an, Mozilla werde künftig auch mehr Dienste anbieten. Ein Beispiel sei der Mozilla Location Service. Es soll es Nutzer ermöglichen, mithilfe von öffentlichen WLAN-Hotspots und ohne GPS ihren Standort zu bestimmen.
Eich gilt als Erfinder von JavaScript. Er war bereits als Entwickler für den Firefox-Vorgänger Netscape Navigator tätig. Seit 2005 war er als Chief Technology Officer (CTO) von Mozilla für die Produkt- und Plattform-Entwickler zuständig.
Einem Eintrag im Mozilla-Blog zufolge wird Eichs Vorgänger Sullivan den Übergang begleiten und danach das Unternehmen verlassen. Zudem hat das Mozilla Board of Direktors Li Gong zum Chief Operating Officer befördert. In seine Zuständigkeit fallen nun die Bereiche Cloud Services, IT, Marketplace, Mobile und Forschung sowie Platform Engineering.
„Brendan war in den vergangenen 15 Jahren ein sehr wichtiger Teil von Mozilla und unserem Erfolg. Die Parallelen zwischen Mozillas Vergangenheit und unserer Zukunft sind sehr stark, und ich bin sehr glücklich über diese Kombination aus Kontinuität und Veränderung, die uns helfen wird, unsere Ziele zu erreichen“, schreibt Mitchell Baker, Vorsitzende des Board of Directors, in ihrem Blog.
Mozilla hat mit der mit Firefox OS verfolgten Low-End-Strategie eine Marktnische entdeckt. Die ersten Smartphones mit dem browserbasierten Mobilbetriebssystem feierten ihr Debüt in Ländern wie Ungarn, Venezuela, Kolumbien, Brasilien und Griechenland. Von Firefox OS verspricht sich die Non-Profit-Organisation auch, die Grenzen einzureißen, die etwa Anwender von Android und iOS in einem Ökosystem aus Hardware, OS, App Store, Services, Inhalten und Apps gefangen hält. Ob es Mozilla allerdings gelingen wird, sich gegen Konkurrenten wie Windows Phone und Ubuntu durchzusetzen, bleibt abzuwarten.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com, und Stephen Shankland, News.com]
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