Ebay an Aktionäre: Ignoriert Carl Icahn

Ebay hat seine Aktionäre in einem offenen Brief aufgefordert, die von Multimilliardär Carl Icahn vorgeschlagenen Kandidaten für den Ebay-Aufsichtsrat nicht zu wählen. Statt des von ihm verschickten Stimmzettels sollen die Anteilseigner nur Ebays eigene „weiße Stimmzettel“ verwenden. Dabei geht es aber nicht nur um die Neuwahl des Board of Directors, sondern auch um Icahns Forderung, Paypal als eigenständiges Unternehmen abzuspalten.

Bei der nächsten Hauptversammlung, die am 13. Mai stattfindet, stehen vier Mitglieder des zehnköpfigen Gremiums zur Wahl, darunter Ebay-CEO John Donahoe. „Das Board of Directors empfiehlt einstimmig, dass die Aktionäre gegen Herrn Icahns Aufspaltungsvorschlag und für die vier erfahrenen und sehr qualifizierten Kandidaten des Unternehmens stimmen: Fred Anderson, Edward Barnholt, Scott Cook und John Donahoe“, heißt es in dem Brief.

Schon seit mehreren Monaten streiten Ebay und Icahn über die Ausrichtung des Unternehmens. Icahn verspricht sich von der Abspaltung PayPals Vorteile für Aktionäre. Ebay lehnte diesen Vorstoß jedoch wiederholt ab. Vor rund einer Woche schlug Icahn vor, zumindest 20 Prozent des Bezahldiensts auszugliedern und an die Börse zu bringen.

Icahn zufolge werden Ebay und Paypal als „Konglomerat“ an der Börse zu einem Discountpreis gehandelt. Im Vergleich zu E-Commerce-Unternehmen wie Amazon sowie Finanzdienstleistern wie Visa oder Mastercard seien sie in Marktbewertung und Aktionärsrendite über längere Zeiträume zurückgefallen. Ebay argumentiert hingegen, dass keine andere Bezahlplattform so erfolgreich sei wie Paypal, weil kein Mitbewerber über eine E-Commerce-Plattform wie Ebay verfüge.

„Das Fazit ist, dass sich Herr Icahn in Bezug auf die Qualität des Aufsichtsrats und den besten Kurs für Paypal irrt“, so Ebay weiter. „Wir lehnen seine unqualifizierten Kandidaten ab und empfehlen den Aktionären, gegen seinen unverbindlichen Vorschlag zur Abspaltung von Paypal zu stimmen.“

Erst im Februar hatte Icahn einen Streit mit Apple beigelegt. Dabei ging es um die Ausweitung von Apples Aktienrückkaufprogramm. Sind weniger Anteilsscheine im Umlauf, steigt der Gewinn pro Aktie, was Anlegern wiederum einen höheren Gegenwert beschert. Ein Rückkauf hat oft positive Auswirkungen auf den Aktienkurs, wovon auch Icahn profitiert, der zu dem Zeitpunkt 4,1 Millionen Apple-Aktien besaß.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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