Das USB Implementers Forum (USB IF) hat auf dem Intel Developer Forum im chinesischen Shenzhen erstmals das finale Anschlussdesign „Typ C“ des kommenden Standards USB 3.1 präsentiert. Passende Kabel sollen in den kommenden Monaten auf den Markt kommen und die bisher unterschiedlichen Verbindungen für Computerzubehör und Mobilgeräte ersetzen.
„Die Spezifikation wird voraussichtlich im Juli 2014 fertiggestellt sein“, teilte das für die Standardisierung zuständige USB IF mit. „Wir erwarten erste Geräte mit den neuen Kabeln bis Ende des Jahres.“
Größter Vorteil der neuen Typ-C-Anschlüsse ist, dass an beiden Enden des Kabels der gleiche Stecker sitzt. Es spielt also keine Rolle mehr, welches Ende mit dem Rechner und welches mit dem Peripheriegerät verbunden wird. Außerdem ist es künftig wie bei Apples Lightning Connector egal, in welcher Ausrichtung der Stecker in die Buchse eingesteckt wird. Für den aktuellen USB-Standard existiert hingegen eine Vielzahl von Anschlusstypen, etwa Micro-USB und Mini-USB, die die Handhabung erschweren.
Der neue Typ-C-Stecker, der alle bisherigen ersetzen soll, misst 8,3 mal 2,5 Millimeter. Er ist damit kleiner als der von Notebooks oder PCs bekannte Typ A, aber größer als der für Smartphones verwendete Typ B alias Micro-USB (6,85 mal 1,8 Millimeter). Das neue Design sieht vor, dass der Stecker beim korrekten Anschließen hörbar einrastet. Die Haltbarkeit gibt das USB IF mit 10.000 Ein- und Aussteckvorgängen an. Außerdem soll Typ C kommende USB-Spezifikationen unterstützen, die höhere Datentransferraten und eine Stromzufuhr mit höherer Kapazität (USB Power Delivery) zum Aufladen von Notebooks und anderen Geräten vorsehen.
Angesichts der großen Zahl im Markt vorhandener USB-Geräte ist jedoch keine sofortige Umstellung auf den neuen Anschlusstyp zu erwarten, sobald er verfügbar wird. Neue PCs und Notebooks werden hingegen wahrscheinlich parallel Buchsen für den kommenden und den aktuellen Stecker bereitstellen. Zusätzlich werden Nutzer passende Kabel und Adapter einsetzen können, um die unterschiedlichen Anschlusstypen zu überbrücken.
Als Alternative zu USB Typ C will das USB IF eine drahtlose Version seines seriellen Bussystems etablieren. Die Standardisierungsgruppe erhofft sich davon vor allem einfachere Datensicherung und Synchronisierung von Smartphones, ohne auf ein Kabel und jeweils passende Anschlüsse angewiesen zu sein. Media Agnostic USB (MA-USB) ist der zweite Versuch, Wireless USB durchzusetzen, nachdem dem 2007 erstmals eingeführtem Standard wenig Erfolg beschieden war.
Während der erste drahtlose USB-Standard nur auf Ultrabreitband (englisch Ultra-Wideband oder UWB) setzte, soll der neue neben dem USB-Protokoll für Verbindung und Datenübertragung eine Reihe verschiedener Funktechniken und Frequenzen nutzen. Dazu gehören WLAN im 2,4- sowie 5-GHz-Band, Wireless Gigabit (WiGig), WiMedia UWB und vielleicht auch weitere neue Standards, um die Erfolgsaussichten zu verbessern. MA-USB könnte beispielsweise externe Festplattenlaufwerke, Mobiltelefone, Tablets, Kameras und PCs drahtlos verbinden. Wenn das jeweilige Gerät WLAN unterstützt, ist keine neue Hardware erforderlich, sondern nur die Aktualisierung des Betriebssystems mit einem Treiber.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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