Microsoft hat seine Javascript-Bibliothek WinJS unter eine Open-Source-Lizenz gestellt. In einem Blogbeitrag schreibt Maria Kang vom fürs Windows-Ökosystem zuständigen Team, man hoffe, sie werde so auch über Windows und den Browser Internet Explorer hinaus nützlich sein können.
WinJS ist das wohl wichtigste Resultat von Microsofts Idee, mit Web-Techniken geschriebene Anwendungen für sein Betriebssystem Windows 8 zu ermöglichen. WinJS liefert Entwicklern dafür wichtige Funktionen – etwa um dem Endanwender das Wischen durch eine Sequenz von Bildschirmen zu ermöglichen. Dass WinJS sich nicht durchgesetzt hat, liegt am traditionellen Ansatz: Es handelte sich um eine proprietäre Software, die nur für Internet Explorer und nur für Windows ausgelegt war.
Die Anregung sei von Entwicklern gekommen, schreibt Kane: „Die häufigste Rückmeldung von Programmierern, die HTML/CSS/JavaScript für Apps einsetzen, war, dass sie an diesen Techniken die plattformübergreifende Verwendbarkeit schätzen. Wenn wir WinJS auf andere Browser und Geräte ohne Windows erweitern würden, könnte das ihre Reichweite zusätzlich erhöhen und ihnen ermöglichen, die Eigenheiten von Windows-Apps ins Web zu bringen, ohne Code umschreiben oder neue Techniken lernen zu müssen.“
Anders gesagt: Mit einem plattformübergreifenden WinJS könnten Entwickler Web-Apps schreiben, die wie Windows-Apps wirken. Microsofts Vorstellung einer modernen Oberfläche würde sich auch im Web verstärkt wiederfinden – ähnlich wie es sie in Nokias X-Reihe über Android gestülpt hat.
Zudem gibt es derzeit eine wachsende Zahl an JavaScript-Erweiterungen. Eine, die sich nur für Internet Explorer eignet, wird auf dem Markt keine Chancen haben. Und als reine Windows-Technik hat sich WinJS offenbar ebenfalls nicht durchgesetzt. Die derzeit 25 beliebtesten Apps im Windows Store nutzen stattdessen Microsofts proprietäres Format XAML.
Zur Eröffnung der Entwicklerkonferenz Build hatte gestern Microsofts neuer CEO Satya Nadella den Windows-Entwicklern Innovationen versprochen. Er sagte auch, Microsoft erwarte weitere neue Gerätetypen und werde seinen Programmierern helfen, dass ihre Apps auch auf diesen Plattformen gut aussehen. Schließlich habe Microsoft nie so viele Eingabemöglichkeiten wie heute unterstützt – wobei er nicht nur an Touch-Oberflächen, sondern auch an die Bewegungssteuerung Kinect gedacht haben dürfte.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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