Das von Google dieses Jahr für 3,2 Milliarden Dollar übernommene Nest Labs hat den Verkauf eines vernetzten Rauchmelders vorerst eingestellt. Ausgerechnet die Funktion, mit der das Modell Nest Protect vor allem beworben wird, ist nach neusten Erkenntnissen fehlerhaft und erfordert ein Update.
Nest Protect erlaubt es dem Besitzer, durch Winken mit der Hand einen Alarm zu beenden. Jüngste Tests des Herstellers haben aber ergeben, dass sich die Warnfunktion auch versehentlich abstellen lässt. Nest Protect warnt vor Rauch und hoher CO2-Konzentration. Man wisse aber von keiner Gefährdung der Kunden.
Bis eine Korrektur der Software vorliegt, wurde Wave übers Netzwerk automatisch abgeschaltet. Nur Geräte, die nicht über WLAN mit dem Internet verbunden sind, sollten die Besitzer einschicken. Nest verspricht ihnen eine vollständige Erstattung des Kaufpreises.
Nest mit Sitz in Kalifornien bietet derzeit nur zwei Haushaltssensoren an. Neben dem betroffenen Nest Protect, der Rauch meldet, aber verbrannten Toast ignoriert, gibt es noch Nest Thermostat, das die Zahl der im Haus befindlichen Personen ermittelt und die Temperatur anpasst. Dieses Produkt ist seit letzter Woche auch in Großbritannien erhältlich – und damit erstmals in Europa.
Nest wurde 2010 von den früheren Apple-Managern Tony Fadell und Matt Rogers gegründet. Nest-CEO Fadell, der bei Apple nicht mit Chefdesigner Jony Ive zurechtgekommen sein soll, teilt mit, der Fehler trete nur „bei einer seltenen Kombination von Umständen“ auf. Schalte der Sensor sich aber versehentlich ab und es komme tatsächlich zu einem Brand, bestehe natürlich Gefahr.
Für den Verkaufsstopp habe man sich entschieden, weil „niemand einen Alarmsensor kaufen sollte, der ein sofortiges Update erfordert.“ Die Softwarekorrektur werde vielleicht zwei bis drei Monate dauern. Mit dem Update werde man die Wave-Funktion wieder anschalten. Fadell: „Das wird erst nach ausführlichen Tests der Fall sein – und wenn wir die nötigen Genehmigungen in den USA, Kanada und Großbritannien haben.“
[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]
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